Kanzler Nehammer nimmt Van der Bellens "Wasserschaden"-Rede "sehr ernst"
Nach der gestrigen mahnenden Rede von Alexander Van der Bellen reagiert jetzt auch Kanzler Nehammer.” Ja, ich nehme die Worte des Bundespräsidenten sehr ernst”, sagte er vor Journalisten. Der Bundespräsident hatte in seiner gestrigen Rede aufgrund des Chat-Skandals um Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid von einem “Wasserschaden in der Demokratie” gesprochen.
Nehammer reagiert eher kühl auf die Aufforderung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, angesichts der neuen Chat-Affäre eine “Generalsanierung des Vertrauens” der Demokratie einzuleiten. Nehammer sagte in der Nacht auf Freitag am Rande des EU-Gipfels in Brüssel, dass er Van der Bellens Worte “sehr ernst” nehme, bezeichnete aber zugleich Teuerung und Inflation als “die echten Probleme der Menschen”. Transparenz sei der ÖVP wichtig, versicherte er.
Transparenz ist Nehammer wichtig
“Volle Aufklärung und Transparenz sind wichtig”, betonte er mit Blick auf die Korruptionsaffäre rund um führende ehemalige und jetzige ÖVP-Politiker. Innerhalb der Volkspartei habe man “schon vor längerer Zeit” damit begonnen, “dafür zu sorgen, dass wir schneller und leichter Transparenz walten lassen können”, sagte Nehammer. Er verwies zugleich auf die Schaffung gesetzlicher Rahmenbedingungen für mehr Transparenz und nannte konkret Medien- und Parteienfinanzierung.
Van der Bellen hatte sich am Donnerstagnachmittag mit einem Statement in der Präsidentschaftskanzlei an die Öffentlichkeit gewandt. Darin bezeichnete er Korruption als “lähmendes Gift”. Es müssten Maßnahmen gesetzt werden, um die volle Handlungsfähigkeit der politisch Verantwortlichen sicher zu stellen und um das Vertrauen in die Politik wieder herzustellen.
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