Kanzler tobt: "Rote Linie in Cobra-Fall überschritten!"
Nach dem Cobra-Fall wurde Bundeskanzler Karl Nehammer und seine Familie in einem anonymen Schreiben belastet. Dabei sei eine “rote Linie überschritten worden und die Sicherheit meiner Familie massiv gefährdet”, meinte der Kanzler in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.
Zwei Angehörige der Spezialeinheit Cobra, die als Personenschützer für die Kanzlerfamilie eingesetzt waren, haben vor drei Wochen in ihrer Freizeit mit einem Dienstwagen einen Verkehrsunfall verursacht. FPÖ und SPÖ sehen nach dem Unfall offene Fragen und fordern Aufklärung. In parlamentarischen Anfragen an Kanzler Karl Nehammer und Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) wollen die Oppositionsparteien – basierend auf einem anonymen Schreiben – etwa wissen, ob es nach dem Vorfall aus Regierungskreisen eine Kontaktaufnahme mit Cobra-Chef Bernhard Treibenreif gegeben hat.
Die FPÖ-Mandatare Hannes Amesbauer und Christian Hafenecker orteten am Montag in einer Aussendung Indizien, “dass der gesamte Vorfall unter den Teppich gekehrt werden sollte”. Der Vorfall sei “höchst aufklärungswürdig”, hatte zuvor schon der SPÖ-Abgeordnete Reinhold Einwallner per Aussendung in den Raum gestellt.
"Familie massiv gefährdet"
“Heute ist eine rote Linie in der politischen Auseinandersetzung massiv überschritten worden”, meinte Nehammer am Abend in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Die parlamentarische Anfrage der SPÖ beruhe auf einem anonymen Schreiben, “in dem die Unwahrheit behauptet wird und die Sicherheit meiner Familie massiv gefährdet wird. Es sei “der Tiefpunkt der politischen Auseinandersetzung in Österreich”. Das wird mehr als persönlich, das geht mehr als nahe“, so Nehammer.
Die Aktion der SPÖ, den gesamten Brief zu veröffentlichen, bezeichnete der Kanzler als „traurig, dramatisch und unehrenhaft.“
Anonymes Schreiben belastet Kanzler-Familie
In dem Schreiben von einem „frustrierten Cobrabeamten” wurden schwere Vorwürfe gegen Kanzler Karl Nehammer und dessen Familie erhoben: In dem veröffentlichen Brief sei zu lesen, dass die betroffenen Personenschützer auch als Aufsichtspersonen für die Kinder des Kanzlers fungiert haben sollen.
Zudem sollen die Cobra-Beamten von Katharina Nehammer persönlich in die Wohnung eingeladen worden sein und haben diese „offensichtlich sturzbetrunken“ verlassen. Zuletzt hieß es, dass der Kanzler versucht haben soll, den Unfall zu vertuschen – Nehammer dementiert klar.
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