"Kein Fluchtweg nach Russland": Ukraine gegen Rot-Kreuz-Büro an der Grenze
Die Ukraine hat das Rote Kreuz aufgefordert, von der Eröffnung eines Büros in der russischen Großstadt Rostow am Don nahe der Grenze abzusehen. Ein solches Büro würde von der Führung in Moskau eingerichtete und von der Ukraine nicht unterstützte Fluchtkorridore nach Russland legitimieren.
Damit würde eine Entführung und Zwangsdeportation von Ukrainern nach Russland unterstützt. Die Ukraine wirft Russland vor, seit Beginn der Offensive Tausende Menschen gegen ihren Willen nach Russland gebracht zu haben, darunter etwa 15.000 Menschen aus der eingekesselten Hafenstadt Mariupol. Beide Seiten haben sich immer wieder gegenseitig vorgeworfen, die Evakuierung umkämpfter Städte zu behindern. Die Angaben über die Lage in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Moskau: "Hunderttausend Ukrainer in Sicherheit gebracht"
IKRK-Präsident Peter Maurer hatte bei einem Besuch in Moskau am Donnerstag erklärt, dass eine Einigung zwischen der russischen und der ukrainischen Armee nötig sei, um Zivilisten ordnungsgemäß aus den umkämpften Gebieten in der Ukraine zu evakuieren. Russische Medien zufolge soll er Russland gebeten haben, die Eröffnung eines Rot-Kreuz-Büros in Rostow am Don zu ermöglichen. Dort hat Russland Unterkünfte für die vorübergehende Unterbringung von Menschen eingerichtet, die aus dem Kriegsgebiet abtransportiert wurden. Russland hatte kürzlich erklärt, inzwischen mehrere hunderttausend Menschen aus der Ukraine in Sicherheit gebracht zu haben.
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