Für die Fortsetzung der seit Juni laufenden Gegenoffensive bleiben der ukrainischen Armee nur noch wenige Tage, dann setzt in der Ukraine die Regenzeit ein, Straßen und Wege werden verschlammt, Kampfpanzer und Artillerie ist nur unter schwersten Bedingungen zu bewegen. Militärexperten sind sich auch einig: Der Erfolg der Gegenoffensive ist bescheiden – die Verluste der ukrainischen Streitkräfte sollen aber bei mehr als 40.000 Soldaten liegen.

Auch die russische Armee hatte seit Juni dramatisch hohe Verluste an Soldaten und Waffensystemen, doch angeblich zieht die Streitkräfteführung in Moskau weiter nördlich eine bis zu 100.000 Mann starke neue Armeegruppe zusammen, die mit Winterbeginn Richtung Charkiw und Poltawa vorstoßen soll. Falls die Ukraine dann nicht ausreichend Reserven in diese Abwehrschlacht werfen kann, droht ein Durchbruch der russischen Armee bis Kiew.

Sieht keine Veranlassung, jetzt Waffenstillstands-Gespräche anzubieten: Wladimir Putin.

"Kein Grund für Verhandlungen"

In dieser für die Russische Föderation nicht wirklich dramatischen militärischen und wirtschaftlichen Lage gab nun Dmitri Sergejewitsch Peskow (55), der Kommunikationschef von Wladimir Putin, dem russischen TV-Sender Channel One ein Interview. Peskow: “Unter den gegenwärtigen Umständen hat Moskau keine andere Wahl, als seine Militäroperation fortzusetzen.” Und: “Russland ist bereit, eine diplomatische Lösung für den Konflikt in der Ukraine anzustreben, aber bisher gibt es keine Grundlage für die Aufnahme solcher Gespräche.”

Putins Sprecher wiederholte dann: „Das Wort ‚Verhandlungen‘ fällt immer häufiger im Zusammenhang mit der Krise in der Ukraine. Russlands Präsident Wladimir Putin erklärt dazu konsequent die Position der russischen Seite, die die Idee solcher Verhandlungen nie aufgegeben hat, aber behauptet, dass es derzeit keinen Grund für ihre Wiederaufnahme gibt.“

Damit ist klar ausgesprochen: Das Zeitfenster für Waffenstillstands-Verhandlungen ist längst geschlossen – der Ukraine droht ein bitterer Winter mit einem mit grausamen Mitteln geführten Krieg.

Und Europas Steuerzahler müssen sich drauf vorbereiten, dass sie noch länger für die Unterstützung der Ukraine Milliarden zahlen müssen – und auch darauf, dass die Energie- und Lebensmittel-Preise unter diesen Bedingungen sicher nicht sinken werden. Ganz Europa muss nach diesen Aussagen im Kreml klar sein, dass sich die Lebenssituation in den nächsten acht bis zwölf Monaten vermutlich nicht verbessern wird.

Diese Bilder von der abgewehrten Gegenoffensive und zerschossenen Leopard-Panzern gingen um die Welt.