Keine Hemmungen: Putin lässt auch auf Zivilisten feuern
Dass russische Truppen ihre Angriffe nicht auf militärische Ziele beschränken, ist mittlerweile gut dokumentiert. Putins Angriffskrieg wird immer grausamer – das Leid der ukrainischen Zivilbevölkerung wird immer unerträglicher.
Erneut erreicht uns ein Video eines Massakers an offenbar völlig Unbeteiligten. Diesmal aus der Stadt Charkiv. Zwölf Tage nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine verschlimmert sich die Lage Hunderttausender Menschen überall im Land. Die ukrainische Regierung mahnte eine sofortige Evakuierung ein. Nach gescheiterten Versuchen am Wochenende soll es am Montag eine dritte Verhandlungsrunde geben. Laut der ukrainischen Armee hat Russland begonnen, Ressourcen für den Sturm auf die ukrainische Hauptstadt Kiew zusammenzuziehen.
In der Nacht zum Montag meldete die ukrainische Seite Angriffe und Kämpfe in verschiedenen Gebieten des Landes. Im Süden sei vom Meer aus ein Raketenangriff auf nicht näher genannte “Objekte der kritischen Infrastruktur” im Dorf Tusly südlich der Hafenstadt Odessa ausgeführt worden, teilte ein lokaler Beamter in einem Video auf Facebook mit. Im Gebiet Luhansk führe die ukrainische Armee schwere Gefechte mit russischen Truppen, schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar bei Facebook.
In der ostukrainischen Großstadt Charkiw ist nach ukrainischen Angaben der Fernsehturm bei einem russischen Angriff beschädigt worden. Die Fernsehübertragung sei vorübergehend ausgefallen, sagte der Chef der regionalen Militärverwaltung, Oleh Synjehubow. Nach Angaben des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU wurde in Charkiw ein Forschungszentrum mit Atommaterial mit Raketenwerfern beschossen. Das russische Verteidigungsministerium behauptete laut Agentur Itar-Tass, der ukrainische Geheimdienst wolle die Anlage sprengen. Unabhängige Informationen gab es zunächst nicht.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein Ausbleiben internationaler Reaktionen auf die Androhung Moskaus, nun auch Gebäude der Waffenindustrie seines Landes anzugreifen, kritisiert. “Denken Sie an das Gefühl der Straffreiheit der Invasoren”, sagte Selenskyj in einer am Sonntagabend veröffentlichten Videobotschaft. Russland könne seine “geplanten Gräueltaten” ankündigen, weil es keine Reaktion gebe. Er betonte, in den teils vor Jahrzehnten gebauten Fabriken arbeiteten Tausende Menschen, sie befänden sich in Städten und Hunderttausende Menschen lebten in ihrer Nähe.
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