Es ist ein außenpolitischer Paukenschlag aus Washington: US-Präsident Donald Trump hat der Ukraine offiziell grünes Licht gegeben, auch Ziele tief im russischen Staatsgebiet mit westlichen Waffen anzugreifen. Das bestätigte sein Sondergesandter Keith Kellogg bei einem Interview auf Fox News: „Die Antwort ist ja. Nutzt die Fähigkeit, tief zu schlagen. Es gibt keine Schutzräume.“ Ein Satz, der wie eine offene Kampfansage an den Kreml wirkt.

Pentagon muss folgen – trotz Widerstand

Kellogg betonte, dass Trump als Oberbefehlshaber die Marschrichtung klar vorgebe: „Der Präsident hat die Richtung festgelegt, das Pentagon muss folgen.“ Allerdings gebe es in der Militärbürokratie Fälle, in denen man noch zögere, die entsprechenden Freigaben tatsächlich zu erteilen.

„Russland hat kaum Land gewonnen“

Mit drastischen Worten beschrieb Kellogg die Lage an der Front. Russland habe „Millionen und Abermillionen in Bomben, Raketen, Munition und Menschenleben investiert – und kaum Land gewonnen“. Wäre Moskau wirklich auf dem Vormarsch, „stünden sie bereits in Kiew oder Odessa, hätten den Dnipro überschritten“. Stattdessen habe die Ukraine technologisch enorm aufgeholt und könne Russland heute „wesentlich aggressiver herausfordern“.

Keine US-Soldaten, aber mehr Waffen

Einmal mehr stellte Kellogg klar, dass die Ukraine nie US-Truppen gefordert habe: „Sie wollen keine Amerikaner am Boden, sondern Waffen und die Autorität, diese auch einzusetzen.“ Gleichzeitig warnte er vor Fehleinschätzungen, die rasch eskalieren könnten – etwa Drohnenangriffe auf Polen oder russische Überflüge über Estland.

„Nicht nur eine europäische Angelegenheit“

Kellogg unterstrich, dass der Krieg längst globale Auswirkungen habe: „Das ist nicht nur ein europäisches Problem, das ist ein globales Problem – und wir müssen entsprechend reagieren.“ Er verwies auf Gespräche mit Japans nationalem Sicherheitsberater: Auch China und Nordkorea verfolgten die Entwicklungen aufmerksam und träten immer aggressiver auf. Damit werde deutlich: Der Ukraine-Krieg betrifft nicht nur die Sicherheit Europas, sondern die gesamte Weltordnung.

Brisante Forderung: Tomahawk-Marschflugkörper

Besonders explosiv ist Selenskyjs jüngste Bitte an Trump: Bei einem Treffen am Rande der UNO-Generalversammlung in New York forderte er die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern. Diese Präzisionswaffen haben eine Reichweite von bis zu 2.500 Kilometern und könnten Kiew ermöglichen, strategische Ziele tief im russischen Hinterland anzugreifen. Eine Entscheidung steht noch aus, doch US-Vizepräsident J.D. Vance bestätigte, dass die Gespräche laufen.

Trump verschärft seinen Ton gegen Putin

Der Kurswechsel ist deutlich: Noch im Sommer hatte Trump ukrainische Angriffe auf russische Infrastruktur kritisiert. Nun klingt er ungleich härter: „Ich bin sehr unzufrieden mit dem, was Russland tut und was Präsident Putin tut. Er tötet Menschen ohne jeden Grund“, erklärte er zuletzt vor Journalisten.

Mit der möglichen Lieferung von Tomahawks und der offenen Rückendeckung durch Trump könnte die Ukraine ihre Schlagkraft entscheidend erhöhen – und das Machtgefüge im Krieg ein weiteres Mal verschieben.