Kennedy erwägt Rückzug aus dem Wahlkampf
Robert F. Kennedy Jr. zieht offenbar in Erwägung, seine Kandidatur bei der US-Präsidentschaftswahl aufzugeben, was potenzielle Auswirkungen auf das Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris haben könnte. Eine endgültige Entscheidung hat er jedoch noch nicht offiziell getroffen.
Der ehemalige Anwalt und Aktivist hatte große Ambitionen, die Präsidentschaft anzustreben, ähnlich wie sein berühmter Onkel John F. Kennedy. Nun scheint es jedoch, als ob die Begeisterung für die Kandidatur des 70-Jährigen nachlässt. Berichte und anonyme Quellen, darunter die “New York Times”, deuten darauf hin, dass er möglicherweise in Kürze seinen Rückzug bekannt geben wird.
Für heute hat Kennedy eine Rede im Bundesstaat Arizona angekündigt, in der allgemein damit gerechnet wird, dass er seine Entscheidung bekannt geben wird, möglicherweise von seiner Kandidatur zurückzutreten.
Kennedys Weg zur Kandidatur
Kennedy trat zunächst bei den demokratischen Vorwahlen an, entschied sich jedoch später, als unabhängiger Kandidat zu kandidieren und distanzierte sich vom demokratischen Lager. Als unabhängiger Kandidat konnte er eine bemerkenswert starke Unterstützerbasis aufbauen. Sowohl Republikaner als auch Demokraten zeigten Besorgnis darüber, dass er ihnen Wählerstimmen entziehen könnte.
Doch wie könnte ein solcher Rückzug die Wahl zwischen Kamala Harris und Donald Trump beeinflussen? Aktuellen Umfragen zufolge liegt Kennedy im Durchschnitt bei etwa 4,7 Prozent, wie die Nachrichtenwebsite “FiveThirtyEighty” berichtet. Dies stellt einen erheblichen Rückgang im Vergleich zu den zweistelligen Zustimmungswerten von vor einigen Wochen dar.
Im Verlauf des Wahlkampfs hatte Kennedys Vizekandidatin, Nicole Shanahan, die Möglichkeit eines Zusammenschlusses mit Trump erwogen. Was für Robert F. Kennedy Jr. in der Vergangenheit unvorstellbar erschien—nämlich eine Kooperation mit den Republikanern—scheint nun tatsächlich in Betracht gezogen zu werden. Dies ist besonders bemerkenswert angesichts Kennedys Vergangenheit und seiner Zugehörigkeit zu einer der bedeutendsten demokratischen Politiker-Dynastien der USA: Er war den Großteil seines Lebens Demokrat und ist als Neffe von Präsident John F. Kennedy sowie Sohn von Robert F. Kennedy in diese Tradition eingebettet.
Shanahan stellte die Option zur Diskussion, entweder im Rennen zu bleiben und das Risiko einzugehen, dass Kamala Harris die Wahl gewinnt, oder Trump zu unterstützen. Trump zeigte sich offen gegenüber Shanahans Vorschlägen und bezeichnete Kennedy als “brillant”. Er signalisierte, dass er im Falle eines Wahlsiegs bereit wäre, Kennedy eine Rolle in seiner Regierung zu geben, wie er gegenüber CNN erklärte. Zwischen den Demokraten und Kennedy hingegen herrscht jedoch weiterhin Funkstille. Ein Rückzug von Kennedy würde im Wesentlichen einen Etappensieg für die Republikaner darstellen, da er vor allem Wähler aus dem republikanischen und konservativen Lager ansprechen würde.
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