Herbert Kickl lässt nichts unversucht, als Wahlsieger das Land doch noch regieren zu können. Nach einem klaren Nein von ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer, nimmt Kickl nun Kontakt zu ÖVP-nahen Vereinigungen auf, in der Hoffnung auf positives Einwirken. Jüngster Coup: Ein Brief an die Industriellenvereinigung (IV). Zwar bezeichnet sich die IV als unabhängige Interessenvertretung der österreichischen Industrie, doch in Wahrheit handelt es sich bei der Vereinigung um einen nicht unwesentlichen Machtfaktor in der Volkspartei.

In dem Brief, den die ‚Kronen Zeitung’ veröffentlicht hat, weist Kickl auf die „gemeinsamen bürgerlichen Grundwerte” hin. Eine Koalition mit SPÖ und NEOS hingegen würde laut Kickl „für die ÖVP und vor allem für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Österreich zweifellos das Fortsetzen des Desasters Schwarz/Grün mit lediglich anderen Vorzeichen bedeuten”.

An Schwarz-Blau von 2017 anknüpfen

Es brauche Geschlossenheit und Entschlossenheit im Handeln. „Aus diesem Grund habe ich im Gespräch mit Karl Nehammer auch schriftlich zugesichert, erste wichtige Punkte zur Stabilisierung des Wirtschaftsstandorts Österreich von Beginn an außer Streit zu stellen”, schreibt Kickl an die Spitzenfunktionäre der Industriellenvereinigung. Ein Zugeständnis, von dem die Wirtschaftspartei ÖVP bei seinem Wunschkoalitionspartner SPÖ unter dem bekennenden Marxisten Andreas Babler nur träumen kann.

Weiters weist Kickl auf die gut funktionierende Zusammenarbeit von Schwarz-Blau in Oberösterreich, Niederösterreich und Salzburg hin – ein Erfolgsmodell, das sich auch im Bund umsetzen lassen könnte.

Man wolle in der FPÖ ferner an die Koalitionsarbeit der Regierung von 2017 anknüpfen, die „nicht nur stabil, sondern auch eine der erfolgreichsten und beliebtesten der letzten Jahrzehnte” gewesen sei. „Eine Wiederholung dieses Erfolges liegt in greifbarer Nähe. Es wäre unverantwortlich, diese historische Chance verstreichen zu lassen”, so Kickl. Die geplante Dreierkoalition ÖVP/SPÖ/NEOS hingegen sei instabil und werde dem Wunsch der Wähler beider Parteien nicht gerecht.

Der Präsident der Industriellenvereinigung Georg KnillAPA/ APA/GEORG HOCHMUTH

Mit dem Brief an die mächtige Industriellenvereinigung setzt Herbert Kickl Bundeskanzler Nehammer unter Druck. Dass die beiden bürgerlichen und konservativen Parteien ÖVP und FPÖ eine sehr große Schnittmenge in ihren Parteiprogrammen aufweisen, ist kein Geheimnis. Die IV könnte nun auf die Volkspartei einwirken, noch einmal in Gespräche mit der FPÖ zu gehen. Immerhin bezeichnete IV-Präsident Georg Knill vor der Nationalratswahl in einem Interview mit dem ‚Kurier’ das Wirtschaftsprogramm der SPÖ als Katastrophe. Beim Wirtschaftsprogramm der FPÖ sieht Knill hingegen  „eine sehr große Deckungsgleichheit mit jenem der ÖVP.“

Als klare Empfehlung für eine ÖVP-FPÖ-Koalition will Knill diese Aussage aber nicht sehen. Auf Nachfrage der ‚Kleinen Zeitung’ gab Knill bereits im September an, diese Aussage beziehe sich ausschließlich auf die ‚Standortfreundlichkeit’. Mit der Auslandspolitik der FPÖ hingegen kann sich Knill nicht anfreunden und sieht „große Schwierigkeiten” bei Themen wie den Russland-Sanktionen und dem Freihandel.

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Kommentare

  • Faktum sagt:

    Kickel, ein Rechtspopulist
    Babler, ein Linkspopulist und Marx…..

    Zu welcher Gesinnung ist die ÖVP näher …

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    1. Frage 1 sagt:

      @Faktum : populus , lat. bedeutet Volk , Bevölkerung , Nation , Staatsvolk .
      Was soll den ein “Volksvertreter” einer Partei sein , wenn nicht populistisch !? Egal welcher Partei !!
      Aber eines ist Links-Immanent : alles , was man herabwürdigen will, da hängt man ein “-ismus , – istisch..” an ! Leicht zu überprüfen .

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      1. Horst Semmler sagt:

        Man wirkt gleich viel intellektueller, wenn man grean wählt..

        Die Linken driften so weit nach links, sie lassen das arbeitende Volk gleich mit links liegen.

        Und genau das geschieht: Linke verabschieden sich vom arbeitenden Volk und denunzieren es – das Volk kehrt dann Links eben den Rücken.

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  • Reinhold sagt:

    Eines muss der Bevölkerung klar sein🤔, ohne eine starke Wirtschaft geht jedes Land kaputt. Ob man Kickl mag oder nicht, ist irrelevant. Es geht um das Wohl in unserem Land und das können nur rechte Parteien ermöglichen.

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    1. Eleid sagt:

      ich stimme mit Ihnen überein, ich wäre ein Fan von blau schwarz, meinethalben sogar mit mehr Schlüsselressorts und größeren Zugeständnissen als es das Wahlergebnis ausgedrückt hat für die FP. Aber welche Person konstruktiv akzeptabel für die jeweilige Wählerschaft der Partnerpartei ist, das ist sicher nicht irrelevant. Immerhin war das ein Wahlversprechen und ein Wahlgrund für die meisten VP Wähler. Die FP hätte doch genug andere fähige Spitzenleute.

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      1. mammamia sagt:

        damit machen es sich viele etwas zu leicht.. was ist denn aus den ganzen anderen Wahlversprechen geworden?? schon alles vergessen??
        einzig und allein auf diesem “nicht mit Kickl” zu beharren ist ein Armutszeugnis

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  • VoKaKi sagt:

    Echt ein ausgefuchster Typ dieser Kickl. Freue mich schon auf die 42 Stunden-Woche. 😉

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    1. spahgetti007 sagt:

      Wer will die 42 Stutenwoche? Na wer??
      Dass wollen die Schwazen, die Pjnken und d nicht die Fpö! Dass soll einmal deutlicher gesagt sein! Widerholt hat sich K7ckl und die FPÖ für faireBedingungen bei der Arbeit ausgesprochen

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      1. Bemerkung sagt:

        @VoKaKi : du bist aber ein Lustiger – als hocknstader Zuschußempfänger solltest du mal mit einer 10-Stunden-Woche beginnen ! Da kriegst noch keinen Muskelkater, gell..!?? 🙂

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        1. spaghetti007 sagt:

          STOPP – Ich bin der Echte ” spaghetti007 “

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          1. spaghotti007 sagt:

            Mit Kickl kann man dann ein eigenes Kraftwerk, mit heißer Luft nämlich, betreiben.

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  • spahgetti007 sagt:

    H. kickl ist ein genialer Schachzügler. Änlich wie Putin kann er seine Gegenspieler gegenzeitig ausspielen. Leider konnte er unten Kurz sein politischen Geschicklichkeit nicht zeigen, da Strache zu mächtig und dann war es auss und vorbei aber heute steht seine Chanzen gut, doch in die hohe Politik zu kommen.

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    1. spaghetti007 sagt:

      STOPP – ICH bin der Echte ” spaghetti007″ !!!! Was soll das ???

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  • 54er sagt:

    Die FPÖ hat das Wirtschaftsprogramm der ÖVP weitgehend kopiert. Mangels eigener Witschaftskompetenz wohl notwendig. Keine eigenen neuen Ansätze. Die IV wird hoffentlich nicht darauf reinfallen.

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  • Otto Schidividy🇦🇹 🇦🇹💙💙 sagt:

    Ja, durbulente Zeiten Steuern auf Österreich zu. Nach den grossen Wahlsieg von der FPö will Kickl selbverständlich den Kantzlerjob, 28 Protzent der Wahlberechtigen wollen das auch. Er muss tatsächlich Alles versuchen um einen Partner zum Kopilieren zu finden. Hoffen Österreich es, daß es gut geht!

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  • spaghetti007 sagt:

    Herbert, in 2 Jahren unter dem Kommando von der hysterischen grinse Beiwagerl Beate wird gibt es Neuwahlen und dann haben sich die 3 Parteien halbiert. Ich hoffe VdB muß dich dann angeloben..

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    1. Gauf76 sagt:

      VdB gibt es dann nicht mehr als BP.

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      1. jopc sagt:

        @spaghtti
        Aber in diesen 2 Jahren kann diese Regierung fürchterliches anrichten

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        1. spaghetti007 sagt:

          Je früher diese wahnsinns 3er Koalition scheitet um so besser für Österreich. Ich befürchte das sie 2 Jahre zusammenhalten müssen. Ich würde es VdB vergönnen Kickl als Bundeskanzler anzugeloben. Und dann soll er mit diese Niederlage in Pension gehen. Diese Angelobung schmerzt richtig dem VdB

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  • GF 99 sagt:

    Eine Regierungsbeteiligung der SPÖ würde Arbeitsplätze kosten. Wenn der ÖVP das egal ist, dann geht es Nehammer rein um den Kanzlersessel.

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    1. spaghetti007 sagt:

      Dem Nehammer ist das egal. In der Koalition ÖVP/Grün haben nur die Grünen regiert und Nehammer war mit den ganzen Grünen Mist einverstanden was mit der ÖVP überhaut nichts mehr zu tun hatte. Ds wird jetzt so witer gehen. Diesmal übernimmt die hysterische grinse Beiwagerl Beate das kommando. Nehammer und Babler sitzen daneben und sehen aus wie die eigenen Lehrbuben.

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  • Vroni sagt:

    Am besten wäre, wenn beide “Hähne” diesen
    Spielplatz verließen…zum Wohle des Volkes für ein friedliches MITEINANDER!

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    1. StrangerInTheNight sagt:

      Nehammer ist kein Hahn, er ist ein Kapaun !!

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  • Otto Schedivy🇦🇹 🇦🇹💙💙 sagt:

    Antwort an @lorit🤡, zu seinem Kommentar von heute, um 15:18 Uhr:
    WAS bist denn du🤡 für einer🤔😁
    Herbert Kickl liegt Österreich🇦🇹 am Herzen und NICHT nur sein persönlicher Vorteil👍
    Allerdings wird es wahrscheinlich schon eine Herkulesaufgabe das Land wieder auf “Vordermann” zu bringen, da es die ÖVP😡, aber vor allem diese Grünen😡 fast in den Ruin getrieben haben😫😫

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