Donald Trump sei zwar unberechenbar, sagte Jazenjuk der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. “Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass Trump an der Macht eine Niederlage der Ukraine akzeptiert.”

Denn dies wäre nicht nur eine Niederlage der Ukraine gegen Russland, argumentierte der jetzige Leiter des Kiewer Sicherheitsforums (KSF). “Dies wäre eine Niederlage der Vereinigten Staaten als Führer der freien Welt gegen eine neue ‘Achse des Bösen’, gegen ein neues Chaos-Quartett aus China, Russland, Nordkorea und Iran.”

Der frühere Kiewer Regierungschef Arsenij JazenjukIMAGO/SOPA Images

In der Ukraine wird befürchtet, dass Trump mit seiner Bewunderung für Kremlchef Wladimir Putin die Unterstützung einstellen könnte, um ein Ende des mehr als 1.000 Tage dauernden Kriegs zu erzwingen. Es gibt unter Kiewer Politikern aber auch die Denkrichtung Jazenjuks, dass sich unter Trump unerwartete Chancen ergeben könnten. Der Republikaner wird sein Amt am 20. Jänner antreten.

"Trump versteht einen geschäftlichen Deal"

“Versucht die richtige Botschaft für den Präsidenten zu finden!”, riet Jazenjuk, der die Berliner Sicherheitskonferenz (BSC) besuchte. Die Ukraine und die Europäer könnten Rüstungsgüter in den USA kaufen. “Trump versteht einen Deal, einen geschäftlichen Deal.”

Er bekräftigte die ukrainische Forderung nach einer Aufnahme in die NATO. Dies sollte im Interesse des Bündnisses liegen – denn Russland sei eine Gefahr für die gesamte europäische Sicherheit.