Kita-System missbraucht? Somalier sollen Millionen erhalten haben
Neue, nun wieder aufgetauchte Videoaufnahmen sorgen in den USA für Empörung: In Minnesota zeigen Überwachungsvideos aus dem Jahr 2015, die erst 2018 im Rahmen staatlicher Ermittlungen öffentlich bekannt wurden, wie Eltern ihre Kinder in Kindertagesstätten anmelden – und das Gebäude Minuten später wieder gemeinsam verlassen.
Die Videos wurden vom lokalen Sender Fox 9 veröffentlicht und dokumentieren einen mutmaßlich systematischen Betrug mit staatlichen Geldern. Die Kindertagesstätten sollen demnach volle Betreuungstage abgerechnet haben, obwohl die Kinder tatsächlich nie oder nur für wenige Minuten anwesend waren.
This is surveillance video from a 2018 Minnesota criminal prosecution against Somali “LEARING CENTER” fraudsters.
— Truth Troll Official™️ (@truthtroll_X) December 29, 2025
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Anmeldung, Unterschrift – und sofort wieder weg
Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie Eltern ihre Kinder in den Einrichtungen anmelden, die Anwesenheitslisten unterschreiben und anschließend mit den Kindern wieder gehen. An manchen Tagen, so der damalige Bericht, sei überhaupt keine Familie erschienen – dennoch hätten die Einrichtungen staatliche Erstattungen beantragt und erhalten.
Die Behörden gingen davon aus, dass diese Praxis über längere Zeit lief und erhebliche Summen an öffentlichen Geldern verschlang. Im Fokus standen mehrere Kindertagesstätten im Raum Minneapolis.
Mutmaßliche Rückzahlungen an beteiligte Eltern
Besonders brisant: Ein weiteres Video zeigt einen Mann, der einem Elternteil einen Umschlag überreicht. Laut Ermittlern soll es sich dabei um eine Rückzahlung oder „Provision“ gehandelt haben – als Gegenleistung für die Teilnahme an dem Betrugssystem.
Demnach hätten die Einrichtungen nicht nur den Staat geschädigt, sondern auch Eltern aktiv eingebunden, um falsche Abrechnungen zu ermöglichen. Die Vorwürfe waren Teil eines umfassenden Betrugsverfahrens, das sich über mehrere Jahre erstreckte.
Zentrum der Ermittlungen: das „Quality Learning Center“
Wie die New York Post berichtete, ist eine der bekanntesten Einrichtungen im Skandal das sogenannte „Quality Learning Center“ in Minneapolis. Dessen Betreiber gerieten früh ins Visier der Ermittler. Der Sohn des Eigentümers, Ibrahim Ali, äußerte sich damals vor Journalisten vor dem Gebäude der Einrichtung.
Die Ermittlungen gegen zahlreiche Kindertagesstätten begannen bereits 2014. Bis 2018 prüften die Behörden Dutzende Unternehmen, die verdächtigt wurden, Millionenbeträge für nicht erbrachte Betreuungsleistungen kassiert zu haben.
Neuer Wirbel durch virales Video
Die 2015 aufgenommenen und 2018 bekannt gewordenen Aufnahmen tauchten nun erneut auf, nachdem ein Video des unabhängigen Journalisten Nick Shirley im Internet viral ging. Darin besucht er mehrere Kindertagesstätten in Minnesota, die Millionen an staatlichen Geldern erhalten hatten, jedoch nach außen kaum oder gar keinen Betrieb erkennen ließen.
@nickshirleyy This daycare in Minnesota receives the most amount of money from the government at a staggering $3,670,000 in CCAP funding (tax exempt), in one day my crew and I found an estimated $110,000,000 is fraud. One top of the daycare fraud you also have an autism center fraud, these “centers” have EXPONENTIALLY increased in over the years in 2024 $228,092,998 was allocated for autism Medicaid. Tim Walz is yet to say anything… What do you expect to see happen in Minnesota? JOEY JUST WANTED SOME DAYCARE 💀💀
♬ original sound - NickShirley
Scharfe Kritik aus Washington
US-Bildungsministerin Linda McMahon sprach in Zusammenhang mit den Vorwürfen von einem „atemberaubenden Versagen“. Die Bundesbehörden reagierten mit verstärkten Ermittlungen.
FBI-Direktor Kash Patel erklärte, man habe zusätzliches Personal und Ermittlungsressourcen nach Minnesota entsandt, um „groß angelegte Betrugssysteme zu zerschlagen, die Bundesprogramme ausnutzen“. Die Vorwürfe rund um die Kinderbetreuung seien „nur die Spitze eines sehr großen Eisbergs“.
Politischer Druck auf Gouverneur Walz
Auch Minnesotas Gouverneur Tim Walz geriet erneut unter Beschuss. Kritiker verweisen auf frühere mutmaßliche Betrugsfälle im Zusammenhang mit staatlich finanzierten Programmen, darunter auch Programme für Menschen mit Behinderungen und staatlich geförderte Wohnprojekte.
Laut den vorliegenden Berichten stehen viele der beschuldigten Einrichtungen in Verbindung mit der somalischen Migrantengemeinschaft in Minnesota. Der republikanische Abgeordnete Tom Emmer forderte harte Konsequenzen für verurteilte Betrüger – bis hin zu Abschiebungen.
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