Klima-Chaos auf Kosten der Steuerzahler – jetzt spricht das Wiener Museum
Journalisten gaben sich als Klima-Chaoten aus, überführten die Leitung des Wiener Weltmuseums. Diese wollte eine Kooperation mit den Öko-Chaoten eingehen, stellte dafür sogar 7500 € in Aussicht. “Alles ganz anders”, heißt es nun aus dem Museum gegenüber dem eXXpress. Das heimlich gefilmte video sei aus dem Kontext gerissen.
Für einen Report auf der Seite “Tichys Einblick”, gab sich der österreichische Journalist David Boos als Klimaextremist der “Letzten Generation” aus. Das Kunsthistorische Museum in Wien wollte kooperieren, bot ein Gespräch mit “einer Führungskraft des Wiener Weltmuseums”. Immerhin hätte dieses 7500 Euro aus dem Budget für die “Entkolonialisierung der Sammlung” bereitstehen. Außerdem stellte das Museum den vermeintlichen Klima-Aktivisten weitere Gelder in Aussicht. Vor allem Fördermittel deutscher Stiftungen, hieß es in dem Zoom-Meeting.
"Inhalt wurde heimlich gefilmt, sollte nie veröffentlicht werden"
Krux an der Sache: Das Online-Gespräch wurde von den Journalisten heimlich aufgezeichnet. Weil heimlich gefilmtes Material aber nur beispielsweise auf Ibiza toll ist, reagiert das Kunsthistorische Museum scharf. Auf eXXpress-Anfrage heißt es: “Das Gespräch, das daraufhin stattfand, wurde unter nachweislich falschen und betrügerischen Vorwänden von Personen unter einer falschen Identität geführt, um es gezielt in einen falschen Kontext stellen zu können”. Diese Personen hätten ein Video heimlich aufgezeichnet und anschließend Details des Gesprächs veröffentlicht, die irreführend und aus dem Zusammenhang gerissen seien. “Der Inhalt des Gesprächs war weder zur Veröffentlichung noch zur sonstigen Verwendung bestimmt.”
Teil 1 meines Investigativreports über Europas Museen und ihre Beziehung zu den Klimaklebern ab 14 Uhr bei @TichysEinblick. Am Ende gingen @samirakley und ich Undercover und führten ein Gespräch mit der Führungskraft eines Wr. Museums: "Wo können wir kleben?"#museumsforfuture pic.twitter.com/nHJrVw9luM
— David Boos (@AdahamBoos) March 14, 2023
Kleben nur mit Leuten aus Ozeanien?
In der Stellungnahme an den eXXpress hält das Museum zudem fest: “Die falsche Aktivistin schlug vor, statt Klebeaktionen eine Reihe von legalen und konstruktiven Projekten zu besprechen, die sie gemeinsam mit Museen durchführen wollte, darunter Kunstinstallationen, Vorträge oder ein Flashmob zum Thema Klima”. Von Kleben war also keine Rede?
Im Artikel der Investigativ-Journalisten wird die Frage, wo im Museum man sich denn besonders gut ankleben könnte, von dem leitenden Mitarbeiter so beantwortet: “Da muss ich vorsichtig sein, ich kann für sowas natürlich kein grünes Licht geben, das kann ich leider (!) nicht. Ich glaube, wenn die Frage wäre, wo im Weltmuseum man sich am Besten ankleben könnte, dann gäbe es Leute, die diese Frage indirekt beantworten könnten. Ja, es gibt bessere und schlechtere Orte. Was wäre das Ziel, in diesem Kontext das zu tun? Ich frage es ganz offen, denn es geht um eine Außenwirkung und die Nachricht muss funktionieren.“
“Sagen wir so. Wenn man diese Aktion macht, dann muss es mit Leuten aus Ozeanien gemacht werden. Denn ich glaube, wenn weiße Leute in dieses Museum kommen und möglicherweise „heilige Objekte“ aus Hawaii für diese Botschaft gebrauchen und Leute aus den Herkunftsgesellschaften nicht mit drin sind, schickt es eine schwierige Botschaft und könnte als übergriffig gelesen werden”, gibt die Leitung zu bedenken.
Aus der Stellungnahme des KHM-Museumsverbands an den eXXpress
Die Klimakrise beschäftigt die Menschen auf der ganzen Welt und ist auch in Österreich ein zentrales Thema im öffentlichen Diskurs. Sie ist einer der thematischen Schwerpunkte im Ausstellungsprogramm des Weltmuseums Wien, wie in den Ausstellungen Ausgestorben!? und Science Fiction(s) – Wenn es ein Morgen gäbe (Eröffnung am 30. März 20023). Die Leitung und die MitarbeiterInnen des Weltmuseums Wien sehen das Museum als Forum, um über die Klimakrise zu diskutieren und ein besseres Verständnis für die Auswirkungen auf die Menschen in aller Welt zu fördern.
Kommentare