Knalleffekt: Diesen Mann wünschen sich die Österreicher als Kanzler
Während in den neuesten Umfragen die FPÖ unter Herbert Kickl ihren Vorsprung zur zweitplatzierten ÖVP sogar noch ausbaut, lässt die aktuelle Kanzlerfrage aufhorchen. Denn diese Umfrage führt nicht Herbert Kickl an.
Die aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag des exxpress zeigt es ganz deutlich: Die Volkspartei hat einen Joker. Und das ist ausgerechnet Bundeskanzler Karl Nehammer, der mit der Bildung der schon im Vorfeld unbeliebten Austro-Ampel hart in der Kritik steht.
Der Widerspruch belegt die derzeit verfahrene politische Situation in Österreich. Bei der aktuellen Sonntagsumfrage, wen die Österreicher wählen würden, wenn heute Nationalratswahl wäre, ging der erste Platz an die FPÖ unter Obmann Herbert Kickl mit satten 32 Prozent. Weit abgeschlagen mit zehn Prozent Differenz liegt die ÖVP mit ihrem Obmann Karl Nehammer.
Nun die Überraschung: In einer fiktiven Direktwahl des Bundeskanzlers führt der amtierende Kanzler ganz klar die Umfragewerte an: 28 Prozent der Österreicher würden Karl Nehammer (wieder) ihr Vertrauen aussprechen, wenn heute eine Direktwahl des Bundeskanzlers stattfinden würde. FPÖ-Chef Herbert Kickl, dessen Partei in sämtlichen Umfragen weit vorne liegt, sehen dagegen nur 24 Prozent im Kanzleramt.
Allerdings geben die meisten Befragten – 29 Prozent – an, keinen der aktuellen Parteichefs den Kanzlerposten zuzutrauen. 12 Prozent sehen SPÖ-Chef Andreas Babler am Ballhausplatz; Grüne-Chef Werner Kogler und Neos-Obfrau Beate Meinl-Reisinger finden in der Umfrage überhaupt keine Erwähnung, was auch einiges über ihre Beliebtheitswerte aussagt.
Was kann man aus diesen aktuellen Umfragen nun herauslesen? Auf der einen Seite wurde wiederholt der Wille der Wähler nach einer FPÖ-ÖVP-Regierung kundgetan. Auf der anderen Seite vertrauen die Österreicher trotz dem Wunsch nach Veränderung auf bereits Bewährtes – einen Kanzler der Mitte, der offensichtlich mit souveränem Auftreten und klaren Ansagen nach wie vor punkten kann. 28 Prozent sind durchaus ein hoher Umfragewert und angesichts der mageren 22 Prozent für die ÖVP eine echte Überraschung.
Geht man nach den Umfragen des INSA-Instituts, wünschen sich die Wähler ganz klar eine stabile blau-schwarze Regierung unter einem Bundeskanzler Nehammer. Und keinesfalls einen Vizekanzler Babler und die Neos als Steigbügelhalter, wie aller Voraussicht nach morgen fixiert wird. Es bleibt also spannend, wie Karl Nehammers Umfragewerte nach den ersten Monaten der Austro-Ampel ausfallen werden.
Die Kanzlerfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut INSA im Auftrag des exxpress durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Personen ab 16 Jahren, der Umfragezeitraum erstreckte sich von 11.11. bis 13.11.2024.
Kommentare