Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, haben Vertreter der Volksrepublik und der Europäische Union ihre Gespräche wieder aufgenommen. Bestätigt wurde dies auch aus Peking: Das chinesische Handelsministerium teilte mit, die Verhandlungen seien bereits angelaufen und würden fortgesetzt. Gleichzeitig mahnte China, die EU solle nicht parallel mit einzelnen Herstellern verhandeln, sondern eine einheitliche Linie verfolgen.

Auslöser für die neuerliche Annäherung ist der seit Oktober 2024 geltende europäische Zollrahmen. Auf in China gebaute Elektroautos werden seither zusätzliche Abgaben von bis zu 35,3 % erhoben – zusätzlich zum regulären Importzoll, der 10 % beträgt.

Zölle als Druckmittel – und ihre Nebenwirkungen

Brüssel begründete das Vorgehen mit dem Schutz des europäischen Marktes vor verzerrtem Wettbewerb. Die Volksrepublik weist diese Vorwürfe zurück und argumentiert, ihre Hersteller seien nicht subventioniert, sondern schlicht effizienter und kostengünstiger aufgestellt.

Seit Einführung der Zölle steht der Markt unter Spannung. Chinesische Marken wie BYD verlieren preisliche Attraktivität, während europäische Hersteller trotz Schutzmaßnahmen weiterhin mit hohen Kosten und schwacher Nachfrage kämpfen.

Mindestpreise statt Strafzölle

Vor diesem Hintergrund rückt nun eine alternative Lösung in den Fokus. Ein Sprecher der Europäischen Kommission bestätigte, dass Mindestpreise für chinesische Elektroautos als „praktikable Alternative“ zu den bestehenden Zöllen geprüft werden. In den vergangenen Wochen habe es erste positive Signale aus China gegeben, entsprechende Preiszusagen zu diskutieren.

Das Prinzip ist einfach, aber politisch heikel: Chinesische Hersteller würden sich verpflichten, ihre Fahrzeuge in Europa nicht unter einem festgelegten Mindestpreis anzubieten. Anders als bei Zöllen flösse das Geld dabei nicht an die EU, sondern verbliebe bei den Unternehmen selbst. Ziel wäre es, aggressive Preisdumping-Strategien zu unterbinden, ohne den Handel vollständig auszubremsen.