Der Bozner Platz, dessen Umbau nach dem Bruch der früheren Stadtkoalition zunächst gescheitert war, wird seit diesem Frühjahr fortgesetzt und soll im Herbst fertiggestellt werden. Doch wenige Wochen vor Abschluss des Projekts entzündet sich die Debatte erneut. Grund: Die Stadt plant, 31 Gleditschien für insgesamt 207.000 Euro zu pflanzen. Noch beim ersten Projektanlauf waren für die Begrünung lediglich 54.000 Euro veranschlagt worden.

FPÖ, Liste „Das Neue Innsbruck“ und die Liste Fritz werfen der Stadtführung daher Verschwendung vor. Besonders die Freiheitlichen sprachen von „Luxusbäumen“ und warfen der Stadtregierung ein falsches Spiel bei den Zahlen vor. Markus Stoll von der Liste „Das Neue Innsbruck“ kritisierte zudem „Intransparenz und ein Verwirrspiel der Stadtregierung“.

Stadtregierung verteidigt Luxus-Bäume mit „Hitzeschutz-Argument“

Die Stadtregierung versucht, die massiven Ausgaben mit dem Hinweis auf den Klimawandel zu rechtfertigen. Stadträtin Mariella Lutz wies die Kritik zurück und sprach von einem unzulässigen Vergleich: „Bei den früheren Berechnungen sei man von jüngeren und damit auch deutlich günstigeren Bäumen ausgegangen mit einer Gesamthöhe von maximal fünf bis sechs Metern Höhe und einem Stammdurchmesser bis zu 40 Zentimetern. Jetzt würden Gleditschien mit bis zu zehn Metern Höhe und einem Durchmesser von 50 bis 60 Zentimetern aufgestellt.“

Damit soll nach Ansicht der Stadt sofort Schatten gespendet werden – ein klassisches Beispiel dafür, wie unter dem Vorwand des Klimaschutzes, Projekte künstlich verteuert werden. Während viele Bürger mit steigenden Kosten für Wohnen, Energie und Lebensmittel kämpfen, investiert die Politik Millionen in fragwürdige Projekte. Anstatt das Geld dort einzusetzen, wo es dringend gebraucht wird.

Zur Rechtfertigung hieß es weiter, die Gleditschien seien widerstandsfähig gegen Hitze und daher „bestens geeignet“ für den Bozner Platz. Dass es sich dabei um eine nicht heimische Baumart handelt, spielt für die Verantwortlichen offenbar keine Rolle.