Kopftuchverbot? Grüne sieht Gefahr durch christliche Fundamentalisten
Am Donnerstag waren Ex-Nationalratsabgeordnete Ewa Ernst-Dziedzic, Exxpress-Herausgeberin Eva Schütz sowie die ehemalige Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky in der Puls24-Sendung “Wild Umstritten” zu Gast und lieferten sich einen offenen Schlagabtausch zum Thema Kopftuchverbot, bei dem vor allem die Grünen-Politikerin in die Bredouille gebracht wurde.
Obwohl eine Vielzahl an Mädchen mit islamischem Glauben in Österreichs Schulen – allen voran in Wien – ein Kopftuch tragen, beteuerte Ernst-Dziedzic, dass es keine Daten gäbe, ob diese dazu auch gezwungen werden. Ob sie glaube, dass es minderjährige Mädchen gibt, die freiwillig ein Kopftuch aufsetzen, beantwortete die Grünen-Politikerin mit “Ja”.
"War nicht so gemeint"
Auch im Christentum gäbe es laut Ernst-Dziedzic Zwang von den Eltern, etwa beim Gang mit dem Kind in die Kirche, oder bei christlich-fundamentalistischer Kleidung. Schütz fragte wiederum nach, wo sie denn das letzte Mal solch gekleidete Kinder in der Öffentlichkeit gesehen habe. Die Grünen-Politikerin reagierte ausweichend: “Das war nicht so gemeint, es geht um die Einflussnahme aus dem Elternhaus an den Kindern.”
Auch das Beispiel Iran fällt in diesem Zusammenhang. Ein Land, in dem jahrelang Massenproteste und Auflehnung gegen die islamistisch geprägte Gesetzgebung stattfinden. “Im Iran geht es um die Selbstbestimmung, nicht um das Kopftuch”, meinte Ernst-Dziedzic. Dieses könne man nicht durch ein Verbot erwirken, so wie es in Österreich geplant sei. Die neue Regelung würde ohnehin nicht vor dem Verfassungsgerichtshof durchgehen, und wenn, dann stünde Gegenwehr in Form von Protesten an.
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