Kosovo verschiebt neue Grenz-Maßnahme: Lage normalisiert sich wieder
Im Kosovo hat sich die angespannte Lage zwischen nord-kosovarischen Serben und der albanischen Mehrheitsbevölkerung wieder beruhigt. Die Barrikaden wurden entfernt, die umstrittene Grenz-Maßnahme, welche gegen die serbische Minderheit gerichtet ist, wurde aufgeschoben.
Die angespannte Situation in dem mehrheitlich von Serben bewohnten Norden des Kosovo hat sich am Montagabend beruhigt. Wie die Presseagentur Tanjug berichtete, seien die beiden dort liegenden Grenzübergänge zu Serbien – Jarinje und Brnjak – kurz vor 20.00 Uhr abends erneut für den Verkehr geöffnet worden. Zuvor hatten ortsansässige Serben die am Sonntag errichteten Barrikaden beseitigt, mit denen sie die Umsetzung der jüngsten Maßnahmen Prishtinas zur Grenzkontrolle verhindern wollten.
Länder erkennen Personaldokumente gegenseitig nicht an
Die kosovarische Regierung hat in der Nacht auf Montag allerdings beschlossen, ihre Umsetzung um einen Monat zu verschieben. Die Regierung von Ministerpräsident Albin Kurti plante ursprünglich, ab dem 1. August an den Grenzübergängen keine serbischen Personaldokumente mehr anzuerkennen. Serben mit derartigen Papieren sollten sich an der Grenze ein provisorisches Dokument ausstellen lassen. Nach kosovarischer Lesart handelt es sich um eine Maßnahme, die auf Gegenseitigkeit beruht.
Kosovarische Bürger müssen sich schon seit längerer Zeit beim Grenzübertritt nach Serbien ein provisorisches Dokument ausstellen lassen, weil die serbischen Behörden die kosovarischen Papiere nicht anerkennen. Zudem sollten neue Regeln für die Nummernschilder von Autobesitzern gelten. Laut Tanjug waren am Montag am Grenzübergang Merdare, der nicht im Norden des Kosovo liegt, immerhin rund 1.000 provisorische Dokumente an Serben ausgestellt worden. Allerdings war ihre Ausstellung am Abend eingestellt worden.
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