Der Streit innerhalb der Wiener SPÖ rund um die Kosten und den Zeitplan des U2/U5-Ausbauprojekts sorgt für Aufsehen. In einem Interview mit ORF Wien räumte Stadträtin Sima ein, dass der Bund lediglich bis zum vertraglich festgelegten Kostendeckel beiträgt und alle darüber hinausgehenden Ausgaben von Wien alleine getragen werden müssen. Diese Aussage steht im direkten Widerspruch zu den jüngsten Äußerungen von Omar Al-Rawi, dem Ausschussvorsitzenden für Stadtentwicklung, Mobilität und Wiener Stadtwerke, der noch vor wenigen Tagen öffentlich den Eindruck erweckte, dass der Bund die Hälfte der Kosten übernehmen würde.

FPÖ-Stadtwerkesprecher Klemens Resch kritisierte die widersprüchlichen Aussagen scharf und stellte infrage, ob Al-Rawi „völlig ahnungslos“ sei oder bewusst falsche Informationen verbreitet habe. „Beides ist ein Skandal“, so Resch. Die FPÖ wirft der SPÖ vor, die tatsächlichen Kostenexplosionen beim U2/U5-Projekt zu verschleiern und die Wiener Bevölkerung in die Irre zu führen.

Gut auf Schiene oder Planlos?

Besonders kritisch sieht Resch Simas Verhalten in Bezug auf den Zeitplan des Projekts. In ihrem Interview mit dem ORF sagte sie, dass man „gut auf Schiene“ sei für eine Fertigstellung bis 2030 bzw. 2035, konnte jedoch keinen festen Fertigstellungstermin garantieren. Auf die Frage nach möglichen weiteren Verzögerungen, die durch Sparmaßnahmen entstehen könnten, reagierte sie mit „Kein Kommentar“. Resch bezeichnete dies als „Planlosigkeit in Reinkultur“, da eine Stadträtin für ein Milliardenprojekt nicht einmal eine verlässliche Antwort zu einem so zentralen Punkt geben könne.

Größter Bauskandal der Nachkriegsgeschichte

Der Vorwurf der FPÖ lautet, dass die SPÖ nicht nur die Verantwortung für die Kostenexplosion trage, sondern auch versuche, die Wahrheit zu verschleiern. Resch betont: „Erst als die Fakten nicht mehr zu leugnen waren, musste Sima die Realität eingestehen – und hat damit ihren eigenen Parteikollegen öffentlich bloßgestellt.“

Abschließend hält Resch fest: „Wir haben Recht behalten. Die SPÖ verharmlost und täuscht beim möglicherweise größten Bauskandal der Nachkriegsgeschichte.“ Der FPÖ-Stadtwerkesprecher spricht von einem „Skandal“, da die Wiener nun für Milliarden an Mehrkosten aufkommen müssen, ohne einen festen Fertigstellungstermin zu kennen.