Kraftwerk-Ausbau im Salzburger Land: Maßnahmen gegen Hochwasser
Im Oberpinzgau wappnet sich die Salzburg AG nun mit gezielten Maßnahmen, gegen unerwartete Wetterbedingungen: Das Wasserkraftwerk in Hollersbach wird technisch nachgerüstet, um künftigen Hochwasserereignissen besser standhalten zu können. Auslöser ist ein Schaden, den ein außergewöhnliches Unwetter vor einigen Jahren hinterlassen hat.
Das Speicherkraftwerk in Hollersbach, betrieben von der Salzburg AG, ist seit den späten 1940er-Jahren in Betrieb. Es nutzt die Wassermengen aus Hollers- und Bürgerbach und liefert Strom für rund 2.000 Haushalte. Ein Hochwasserereignis vor vier Jahren zeigte jedoch, dass die damalige Schutztechnik den Naturkräften nicht vollständig gewachsen ist. Besonders betroffen war der sogenannte Grundablass des Speichersees.
Wenn Treibgut zur Gefahr wird
Der Grundablass erfüllt eine zentrale Funktion: Er ermöglicht es, den Speicher kontrolliert zu entleeren. Normalerweise schützt ein Einlaufrechen diese Öffnung vor Holz, Geröll und anderen mitgeführten Materialien. Doch bei dem damaligen Extremereignis wurde diese Barriere beschädigt. Die Folge: Ein sicherheitsrelevantes Bauteil musste außer Betrieb genommen werden. Nun wird der Rechen vollständig ersetzt – robuster und auf neue Belastungsszenarien ausgelegt.
Die Planer reagieren dabei auf eine Entwicklung, die sich in den Alpen immer häufiger zeigt. Hochwasser tritt nicht mehr nur als steigender Pegel auf, sondern kommt oft schwallartig, mit großen Mengen an Schlamm, Geröll und Treibgut. Die neue Konstruktion soll genau diesen Bedingungen standhalten. Für die Arbeiten wird der Speichersee im Winter abgelassen, die Bauphase ist auf rund zwei Wochen angesetzt. Die regionale Stromversorgung bleibt währenddessen abgesichert.
Energieprojekt in Vorarlberg Debatte entfacht
Auch andernorts werden Kraftwerk-Kapazitäten erweitert, ausgebaut und neu errichtet. In Frastanz etwa plant das Unternehmen Rondo Ganahl ein Reststoffkraftwerk. Der Antrag für die Umweltverträglichkeitsprüfung wurde bereits eingereicht, das Verfahren wird jedoch noch Zeit in Anspruch nehmen.
Während der Betreiber auf rechtliche Klarheit und eine sachliche Bewertung hofft, formiert sich vor Ort Widerstand. Eine Bürgerinitiative äußert Sorgen über Verkehrsaufkommen, Standortwahl und mögliche Auswirkungen auf die Lebensqualität. Eine Petition gegen das Projekt hat bereits mehrere tausend Unterstützer gefunden und zeigt, wie sensibel das Thema Energieinfrastruktur inzwischen geworden ist.
Im Oberpinzgau wappnet sich die Salzburg AG nun mit gezielten Maßnahmen, gegen unerwartete Wetterbedingungen: Das Wasserkraftwerk in Hollersbach wird technisch nachgerüstet, um künftigen Hochwasserereignissen besser standhalten zu kömmen. Auslöser ist ein Schaden, den ein außergewöhnliches Unwetter vor einigen Jahren hinterlassen hat.
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