Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einem Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan gestern Abend die Verluste der ukrainischen Streitkräfte auf 45.100 Gefallene beziffert, 390.000 ukrainische Soldaten seien bislang verletzt worden. Ob die von Selenskyj genannten Opferzahlen tatsächlich stimmen, ist schwer zu eruieren, kann man sich doch außerhalb der Ukraine bloß auf grobe Schätzungen verlassen.

Während sowohl Russland als auch die Ukraine gleichsam im Tagestakt gegnerische Verluste vermelden, legen sie ihre eigenen Opferzahlen äußerst selten offen. Selenskyj hatte übrigens schon vor zwei Monaten über die Zahl der Opfer in der ukrainischen Armee gesprochen – damals waren es 43.000 gefallene und 370.000 verletzte Soldaten.

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Internationale Geheimdienste gehen von Hunderttausenden Toten auf beiden Seiten aus

Nach Schätzungen westlicher Geheimdienste sind in den vergangenen knapp drei Kriegsjahren, bis zu 100.000 ukrainische und mehr als doppelt so viele russische Soldaten gefallen. Hinzu kommen Tausende zivile Opfer vor allem auf ukrainischer Seite, darunter auch viele Kinder.

Der Krieg brach am 24. Februar 2022 aus, nachdem russische Streitkräfte in der Ukraine einmarschiert waren. Trotz der massiven Opferzahlen auf russischer Seite wird in Russland offiziell immer noch von einer “militärischen Spezialoperation” gesprochen, wie das Kremlchef Wladimir Putin zu Beginn des Kriegs verordnet hatte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr SelenskyjGETTYIMAGES/Global Images Ukraine