Krieg um die Ukraine: Selenskyj droht neues Schlachtfeld in Transnistrien
Transnistrien hat nur 375.000 Einwohner und könnte zum nächsten Schlachtfeld zwischen ukrainischen und russischen Truppen werden: Eine Invasion der Ukraine in das kleine Land im Süden der Ukraine soll bevorstehen, meint der Kreml – und will ebenfalls Bataillone schicken.
Zusätzlich zu der 1200 Kilometer langen Front im Osten der Ukraine droht Kiew nun eine zweite Konfliktzone im Süden des Landes: Russland wirft der Ukraine vor, eine Invasion in die von der Republik Moldau abgespaltene Region Transnistrien zu planen. Das russische Verteidigungsministerium teilte laut Nachrichtenagentur TASS mit, Kiew wolle in naher Zukunft eine bewaffnete Operation “unter falscher Flagge” in Transnistrien durchführen. Ukrainische Soldaten und das ultrarechte ukrainische Regiment Asow würden einen inszenierten Einmarsch von angeblich russischen Truppen als Vorwand für die Invasion nutzen, hieß es weiter.
Das russische Verteidigungsministerium sei bereit, auf jede Veränderung an der Grenze zwischen der Ukraine und Transnistrien zu reagieren. Das heißt: Auch Moskau würde dann tatsächlich Truppen in die Region schicken – es würde ein neues Schlachtfeld geben, in direkter Nachbarschaft von Moldau und sehr nahe an Rumänien.
Weitere Front würde die ukrainische Armee extrem belasten
Für die Ukraine hätte dieser Zweifrontenkrieg eine weitere Verschlechterung der strategischen Situation zur Folge: Da die ukrainische Armee schon jetzt deutlich unter Personalmangel leidet und Zwangsrekrutierungen durchsetzen muss, wäre mit diesem weiteren Schlachtfeld die Hauptfront im Osten und Südosten zwangsläufig geschwächt.
Transnistrien ist nur etwa 40 % größer als Luxemburg, 350.000 Einwohner leben in diesem Land, in dem 1500 russische Soldaten stationiert sind, die mit weiteren 15.000 Paramilitärs die Grenzen kontrollieren
Organisierte Kriminalität sowie Korruptionsind in Transnistrien sehr präsent, so dass das Land in einem Bericht sogar als “Mafia-Kleinstaat von Putins Gnaden” bezeichnet wurde. Besonders die Regierung um den ehemaligen Präsidenten Smirnow stand unter dem Verdacht der Veruntreuung von Staatsgeldern.
Ein offizieller Bericht des EU-Parlaments bezeichnete Transnistrien 2002 als „schwarzes Loch, in dem illegal mit Waffen und Menschen gehandelt werde und Geld gewaschen werde“.[135] Nach Einschätzung Moldaus wird der Schmuggel über die Eisenbahn an der ukrainischen Grenze betrieben. Im Gegenzug dazu gibt es auch zahlreiche Berichte, darunter auch solche der EU und der OSZE, die die Gerüchte über Schmuggel und Menschenhandel von Transnistrien aus als übertrieben bewerten.
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