Kriegsspiele an NATO-Grenze: Belarus und Russland proben für den Ernstfall
Russland und Belarus starten das Manöver „Sapad 2025“ – direkt an Polens Grenze. Während Polen seine Grenzen schließt und den Luftraum sperrt, trainieren die Militärs den Einsatz von Atomwaffen und neuen Mittelstreckenraketen.
Russlands Präsident Vladimir Putin (r.) mit dem Belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko 2023 in Moskau.IMAGO/SNA
Russland und Belarus haben eine gemeinsame großangelegte Militärübung begonnen. Das Manöver mit dem Namen „Sapad 2025″ („Westen 2025″) finde in beiden Ländern sowie in der Ost- und Barentssee statt, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die seit längerem geplante Übung findet zu einem äußerst angespannten Zeitpunkt statt, zwei Tage nach dem Abschuss mutmaßlicher russischer Drohnen über dem NATO-Land Polen.
Nach Angaben des russischen Präsidialamtssprechers Dmitri Peskow richtet sich das Manöver, das auch in der Nähe der polnischen Grenze stattfindet, nicht gegen ein anderes Land. Die Übung Sapad 2025 (Westen 2025) findet bis zum 16. September in beiden Ländern statt. Sapad findet alle vier Jahre statt. Dabei nutzte Russland die vorhergehende Übung Sapad 2021, um Waffen und schweres Gerät für den Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 zu verlegen.
Training für Einsatz neuer russischer Mittelstreckenrakete
Polen hat für die Zeit des Manövers seine Grenze zu Belarus geschlossen. Auch der grenznahe Luftraum Polens und Lettlands ist gesperrt. Wegen des Eindringens russischer Drohnen nach Polen am Mittwoch hat sich der Konflikt zwischen Russland und der NATO weiter zugespitzt.
Das belarussische Militär hat aber schon im Mai mitgeteilt, dass einige geplante Übungsteile gestrichen und andere tiefer ins Landesinnere verlegt werden sollen. Verteidigungsminister Viktor Chrenin bestätigte aber, dass für den Einsatz von Atomwaffen und der neuen nuklearfähigen Mittelstreckenrakete Oreschnik aus Russland trainiert werde. Moskau und Minsk hatten sich ihrerseits besorgt gezeigt wegen eines großen Manövers in Polen Anfang September mit etwa 30.000 Soldaten.
Kommentare