Kroatiens Präsident kritisiert "Stellvertreterkrieg" von USA und NATO gegen Moskau
Der kroatische Präsident Zoran Milanović spricht von einer “absurden” Beteiligung der USA und der NATO an einem “Stellvertreterkrieg” in der Ukraine. Er werde aber kein “Sklave Amerikas” sein, erklärte Milanović, und will sein Land aus dem Krieg in der Ukraine am liebsten heraushalten.
Der Präsident Kroatiens hat nicht zum ersten Mal die Politik der USA kritisiert. Dennoch wartete er neulich, bei einer Pressekonferenz in der Stadt Vukovar, mit besonders schweren Vorwürfen auf. Dabei attackierte Milanović primär die Beteiligung der USA und der NATO am Ukraine-Krieg, und erklärte, es handle sich um einen “Stellvertreterkrieg”, der im Chaos enden könne. Das westliche Engagement sei in mehrere Hinsicht “absurd”. Und: “Wir werden mit der Beteiligung der NATO und der USA nichts erreichen.”
Bereits im vergangenen Jahr hatte sich der kroatische Präsident auch gegen die Ausbildung ukrainischer Truppen auf dem Gebiet seines Landes gewehrt.
"Ohne klares Ziel endet das wie in Afghanistan"
Die Beteiligung einiger NATO-Länder habe einen “Stellvertreterkrieg” ausgelöst, kritisierte der Politiker nun auf der Pressekonferenz. In dem Konflikt versuchten Länder ihre Macht ohne direkte Beteiligung zu vergrößern. “Washington und die NATO führen mit Hilfe der Ukraine einen Stellvertreterkrieg gegen Russland”, erklärte er wörtlich. “Aber wenn es kein endgültiges Ziel gibt, wenn es keinen Plan gibt, dann wird alles enden wie in Afghanistan.”
Milanović sieht auch keinen Sinn in den Sanktionen gegen Moskau. “Der Plan kann nicht darin bestehen, den russischen Präsidenten Wladimir Putin abzusetzen. Der Plan kann nicht in Sanktionen bestehen. Sanktionen sind absurd, wir werden mit ihrer Hilfe nichts erreichen.” Dann verwies er auf die Jugoslawien-Kriege und den ehemaligen serbischen Präsidenten Slobodan Milošević, der an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ausgeliefert wurde und dort während des Verfahrens starb. “Sie haben nicht einmal Milošević mit Sanktionen gebrochen”, erinnerte Milanovic. “Sie gehen von Krieg zu Krieg.”
Zuletzt wurde Zoran Milanović noch sehr deutlich: “Und was soll ich sein, ein Sklave der Amerikaner?”
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