Buh-Rufe: Eklat beim Schweizerhaus-Besuch von Kurz und Kogler
Der öffentlichkeitswirksame Besuch der Bundesregierung im Schweizerhaus anlässlich der Gastro-Öffnungen wurde von Protestierenden überschattet: Mit Pfiffen und Buh-Rufen versuchten sie, den Termin zu stören. Bundeskanzler Sebastian Kurz ließ sich davon allerdings nichts aus der Ruhe bringen und freute sich stattdessen über Applaus – und ein Schnitzel. Österreichweit strömen die Menschen seit den frühen Morgenstunden in die Kaffeehäuser und Lokale des Landes.
“Durch die erfolgreiche Impfstrategie und die Maßnahmen, der vergangenen Wochen und Monate können wir heute endlich wieder die Lokale und Gasthäuser besuchen”, freut sich Bundeskanzler Sebastian Kurz im Schweizerhaus und erinnert dabei an die mittlerweile berühmten 3-G – getestet, geimpft, genesen.
Kurz nach 13 Uhr traf er mit Vizekanzler Werner Kogler und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger im traditionellen Wirtshaus im Wiener Prater ein.
Kurz und Kogler auf Schnitzel-Visite
Allerdings war sein Besuch nicht von allen gerne gesehen. Demonstranten versammelten sich vor dem Schweizerhaus, der Bundeskanzler und die beiden Minister wurden daher von der Polizei in den Gastgarten eskortiert. Manche Besucher skandierten “Kurz muss weg”.
Bereits Vormittags ließ sich der Wiener Bürgermeister eine Melange schmecken
Bürgermeister Ludwig traf sich mit dem Wiener WKO-Chef Walter Ruck zu einem Frühstück im Café Frauenhuber, in der City. Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp ging mit seinem Vater auf ein frischgezapftes “Frühshoppen-Bier” im “Alt Wien” und hat mit dem Inhaber Petar Hrtica angestossen.
Heute ist es soweit: ich konnte meinen ersten Kaffee seit Monaten gemeinsam mit @WKOwien Präsident Walter Ruck im Café Frauenhuber trinken. /1@Stadt_Wien pic.twitter.com/IiMARfbbYp
— Michael Ludwig (@BgmLudwig) May 19, 2021
„Wir sind alle sehr froh, dass wir wieder die vielfältige Gastronomie in unserer Stadt genießen können“, freute sich der Stadtchef über seinen ersten Kaffee als Lokalgast in diesem Jahr. Zu verdanken habe man den Schritt hin zur „gewohnten Normalität“ der Einhaltung der strengen Schutzmaßnahmen durch die Wiener Bevölkerung in den vergangenen Wochen, dadurch sei der Rückgang bei der Belegung der Spitalsbetten schneller vorangegangen als prognostiziert.
„Doch die Lage bleibt weiterhin ernst. Deswegen müssen alle Öffnungsschritte von Schutzmaßnahmen begleitet werden, um das Ansteckungsrisiko möglichst gering zu halten“, betonte Ludwig die Notwendigkeit der Auflagen, unter denen die Öffnungen stattfinden.
„Heute ist ein schöner Tag für uns alle, ich habe eine Riesenfreude“, strahlte auch Wirtschaftskammerpräsident Ruck über seinen ersten Kaffeehausbesuch im Jahr 2021. „Ich freue mich nicht nur für die Gastronomie-Betreiber, sondern auch für alle Gäste in Wiens Lokalen. Und mit der digitalen Gästeregistrierung stellen wir der Gastro-Branche eine einfache, sichere und vor allem datenschutzkonforme Anwendung kostenlos zur Verfügung“, so WKW-Präsident Walter Ruck.
Der Wiener FPÖ-Chef genießt sein Bier, spart aber nicht mit Kritik
Nepp übt allerdings auch Kritik an der Bundes- und Stadtregierung: “Diejenigen, die den Lockdown zu verantworten haben, lassen sich nun abfeiern – das ist pure Heuchelei. Dafür sollten sie sich eigentlich schämen. Ein weiterer notwendiger Schritt wäre die sofortige Aufhebung der Sperrstunde und Öffnung der Nachtgastro, die offenbar von allen vergessen wurde.”
Re-Opening bei Wiener In-Locations war gut besucht
„Wir werden die Ersten sein“, verkündeten die Betreiber der Blumenwiese bereits vor einigen Tagen, und der Plan von Betreiber Philipp Pracser ging auf: „Wir sind – im Sinne der Corona-Regeln – komplett ausreserviert.“ 170 Gäste darf er unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen bewirten. Das wurde mit 200 Luftballons, die das Lokal in die Luft steigen ließ, gefeiert – „für jeden Tag des Lockdowns einen“, so Pracser.
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