Kuss-Attacke auf Außenministerin Baerbock: "Wo ist das Problem?"
Die Kuss-Attacke des kroatischen Außenministers Grlic Radmann (65) gegen seine deutsche Amtskollegin Annalena Barbock hat international für Schlagzeilen gesorgt. Frauenrechtlerinnen sind empört, sprachen von “Gewalt”. Nur der Übertäter bleibt ganz locker: “Ich weiß gar nicht, wo das Problem ist”, sagte er.
Das Video von der Kuss-Attacke wirkte schon befremdlich – der eXXpress berichtete. Da stehen 20 europäische Chef-Diplomaten zu einem Gruppenfoto anlässlich ihres Berliner Treffens, als in der ersten Reihe plötzlich der Gaul mit Kroatiens Außenminister Grlic Radmann durchzugehen scheint. Er stürmt seitlich auf Annalena Barbock zu, streckt ihr zunächst die Hand entgegen und versucht dann sie seitlich auf den Mund zu küssen. In letzter Sekunde kann die deutsche Politikerin ihren Kopf abwenden.
In der Heimat des verhaltensoriginellen Politikers kam dies unter Frauenrechtlerinnen gar nicht gut an: “Das Verhalten des Ministers ist höchst unangemessen”, sagte Feministin Rada Boric gegenüber kroatischen Medien. Die frühere Regierungschefin Jadranka Kosor wurde auf X (Twitter) deutlicher: “Gewaltsames Küssen von Frauen nennt man auch Gewalt, oder nicht?”, stellte sie die rhetorische Frage.
Der undiplomatische Küsser: "Wir grüßen einander immer herzlich"
Der kroatische Außenminister sagte vor Reportern, er wisse “gar nicht, wo das Problem ist”: “Wir grüßen einander immer herzlich. Das ist eine herzliche Annäherung unter Kollegen.” Frauenrechtlerin Boric kritisierte dagegen, das Video zeige “klar, dass hier keine derartige Beziehung besteht und dass die Ministerin von einer derartigen Annäherung überrascht wurde”.
Aus dem Außenministerium von Annalena Baerbock kam bislang keine Reaktion. Auf Einladung der deutschen Chef-Diplomatin hatten am Donnerstag mehr als ein Dutzend Außenminister aus europäischen Staaten über Reformen der Europäischen Union beraten. Es ging um die Frage, wie die Handlungsfähigkeit der EU angesichts von angestrebten Erweiterungen erhalten werden kann. Nach Angaben des Auswärtigen Amts sagten 17 Außenministerinnen und Außenminister ihre Teilnahme zu – darunter die Ressortchefs aus der Ukraine und aus der Türkei. Elf weitere Länder seien auf Staatssekretärsebene vertreten worden.
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