"Letztes schönes Weihnachten": Lauterbach sagt "gierigen" Ärzten den Kampf an
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach will mit einem neuen Gesetz Investoren einen Riegel vorschieben. Es seien die “letzten schönen Weihnachten” für gierige Praxen. Angesichts der aktuellen Medikamentenkrise, eine für viele seltsame Aussage.
Karl Lauterbach (SPD) will den Kauf von Arztpraxen durch Finanzinvestoren künftig verhindern. „Ich schiebe einen Riegel davor, dass Investoren mit absoluter Profitgier Arztpraxen aufkaufen“, sagte er in der “Bams”. „Es gibt den fatalen Trend, dass Investoren medizinische Versorgungszentren mit unterschiedlichen Facharztpraxen aufkaufen, um sie anschließend mit maximalem Gewinn zu betreiben“, kritisierte der Minister. Im ersten Quartal 2023 werde er einen Gesetzentwurf vorlegen, „der den Einstieg dieser Heuschrecken in Arztpraxen unterbindet“.
Investoren werfen ein Auge auf Augenärzte
Auf Twitter führt er weiter aus: „Profitorientierte Ketten von Arztpraxen feiern wahrscheinlich ihr letztes schönes Weihnachten. Schon bald kommt das Ende.“ Das Gesundheitssystem brauche „weniger Gier“ und „mehr Menschlichkeit“ braucht.
Das ARD-Magazin „Panorama“ berichtete schon im April, dass „möglicherweise sogar Tausende Arztsitze in Deutschland“ aufgekauft worden seien. Besonders attraktiv für Investoren seien Augenarztpraxen. Gesundheitsexperten beklagen schon länger, dass Arztpraxen zunehmend von profitorientierten Unternehmen übernommen werden.
Schluss für "Hamsterradmedizin".
„Die Praxen müssen denen gehören, die dort tatsächlich arbeiten. Dann ist auch Schluss damit, dass ein Promi-Arzt seinen Namen für Dutzende Praxen hergibt, in denen junge Ärzte Hamsterradmedizin mit unnützen Behandlungen in schlechter Qualität betreiben, um absurde Profitziele zu erreichen.“
Übrigens noch ein politischer Vorsatz zum Weihnachtsfest. Profitorientierte Ketten von Arztpraxen feiern wahrscheinlich ihr letztes schönes Weihnachten. Schon bald kommt das Ende. Weniger Gier, mehr Menschlichkeit braucht unser Gesundheitssystem https://t.co/ed4lmeBFu0
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) December 25, 2022
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