LH Drexler sauer auf Wien: Bin ein "Bauernopfer"
Für den steirischen Landeshauptmann Christopher Drexler ist klar, wer Schuld am historisch schlechten Abscheiden seiner Partei bei der Landtagswahl hat. Er sendet “ein herzliches Dankeschön” in Richtung der Bundespartei nach Wien. Für ihn sei das Ergebnis “schmerzlich”.
Mit deutlichen Worten hat LH Christopher Drexler am Sonntagabend das vorläufige Wahlergebnis der ÖVP kommentiert: Für ihn persönlich sei das historisch schlechte Abschneiden “schmerzlich”. Den Grund dafür sieht er weder bei sich, noch bei der Spitalsdebatte, sondern bei der Bundespartei, der er ein frostiges “Dankeschön” sendete. Gemeint sind freilich die laufenden Anti-Kickl-Koalitionsverhandlungen im Bund mit SPÖ und NEOS. “Ich komme mir ein bisschen wie das Bauernopfer der Republik vor”, sagte Drexler am Sonntagabend in der steirischen ÖVP-Zentrale.
Er habe “alles gegeben”, genauso wie seine Familie und sein gesamtes Team, sagte er. Gegenüber dem ORF kündigte Drexler an, dass er am Montag in den Parteigremien die Vertrauensfrage stellen werde, er sei aber hoch motiviert, die Gespräche zur Regierungsbildung zu führen.
Nach der ersten Hochrechnung zum Ergebnis der steirischen Landtagswahl, die für die ÖVP einen deutlichen Verlust des ersten Platzes sowie ein Minus von voraussichtlich rund 9 Prozentpunkten brachte, war Bildungslandesrat Werner Amon als erster Parteivertreter vor die Mikrofone getreten. Er sagte: “Das sind ganz schmerzliche Verluste für uns als Volkspartei.”
Bestürzung bei Bundes-ÖVP
Der Absturz der ÖVP bei der Landtagswahl in der Steiermark sorgt bei der Bundespartei für Bestürzung. ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker wertete das Ergebnis am Sonntag in Graz als schmerzlich. “Ich hätte unseren Freunden in der Steiermark gerne ein besseres Ergebnis gewünscht, sie hätten es auch verdient”, meinte er und verwies auf den Trend zu Wahlverlusten bei regierenden Parteien. Spitzenkandidat Christopher Drexler stellte er nicht infrage.
Es sei zur Kenntnis zu nehmen, dass Regierungsparteien auf allen Ebenen Vertrauen verloren haben, sagte Stocker: “Die Steiermark war da heute keine Ausnahme. Es ist eine bedauerliche Entwicklung, aber es ist so.” (APA/red)
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