Links, queer und ... gegen Abtreibung? Von Trump Begnadigte in Wien zu Besuch
Noch vor einem Jahr saß sie im Gefängnis, nun tourt sie mit ihrer Lebensschutzgruppe “Progressive Anti-Abortion Uprising” durch Europa. Lauren Handy und ihre Freundinnen berichten über ihre negativen Erfahrungen mit den Mainstream Medien und vielen linken Genossen.
Der Verein "Progressive Anti-Abortion Uprising" (Übersetzt: progressiver Anti-Abtreibungsaufstand) fällt immer wieder durch radikale Kommunikation aufIMAGO/Dave Decker
Lauren Handy ist 31 Jahre alt. Sie ist lesbisch und trägt bei ihrem Besuch in Wien eine Brille mit einem pro-palästina Schmuck. Eigentlich eine „typische Linke“. Doch ihr starker Einsatz gegen Abtreibung macht sie in linken Kreisen unbeliebt – und auch bei linken Journalisten.
Probleme mit dem Gesetz
Weil sie sich daran beteiligte, die Tür einer Abtreibungsklinik zu blockieren, bekam Lauren im Jahr 2020 Probleme mit dem Gesetz. Ihre Vorbestrafungen verschlimmerten die Sache dann noch zusätzlich: denn zuvor war sie angezeigt worden, weil sie tote Föten aus Containern entwendete und diese Opfer von Abtreibung der Öffentlichkeit zeigte. Besonders herausstechend waren dabei die Opfer von Spätabtreibung. Lauren ist überzeugt, dass diese Kinder ihre Abtreibung überlebt hatten und danach getötet wurden – eine Handlung, die in den USA auch in den Bundesstaaten strafbar ist, in denen Abtreibung bis zur Geburt erlaubt ist.
Lauren sollte für 4 Jahre und 9 Monate ins Gefängnis. Laut eigenen Aussagen befand sie sich hinter Gittern in Gesellschaft von „Mördern und Kinderschändern“.
Am Ende saß sie nur für 17 Monate – denn Trump begnadigte sie und noch 9 Beteiligte am 23. Januar 2025.
Anfeindungen durch andere Linke
Bei einem Gespräch mit uns, berichtet sie von den US-Mainstreammedien falsch dargestellt worden zu sein. Tatsachen seien verdreht und sie als Terroristin dargestellt worden. Man hätte ihr unterstellt, eine Mitarbeiterin angegriffen zu haben, und diese Geschichte hätte sich in jedem Bericht geändert.
In der Tat sind ihre, und die Methoden von „Progressive Anti-Abortion Uprising (Progressiver Anti-Abtreibungsaufstand)“, auch verkürzt PAAU genannt, als radikal betrachtbar. Beim „Rose Rescue“ sind sie auch schon ohne Erlaubnis in Abtreibungskliniken hinein und haben Frauen Rosen gegeben, während sie die ungewollt Schwangeren aus Abtreibungen herausreden wollten.
Lauren hat laut eigenen Aussagen, persönlich 800 Familien geholfen sich „für das Leben zu entscheiden“. Aber auch schon 115 Leichen von Abtreibungsopfern gehalten.
„Rose rescue“ geht damit viel weiter als die meisten Gehsteigberater, welche auch bei uns kontrovers betrachtet werden und linke Politiker immer wieder dazu veranlassen, Schutzzonen vor Abtreibungskliniken zu fordern.
Doch für Lauren sind auch Gesetze kein Hindernis. „Wir können nicht zulassen, dass uns Angst abhält. Wir haben alle, sowohl in Europa als auch Amerika, so eine lange Vorgeschichte von Aufstand gegen Unrecht. Wenn wir zusammen stehen und zusammen arbeiten, können wir zusammen kreative Lösungen gegen diesen Missstand finden“, begründet sie ihre Handlungen.
Auch ihre Kollegin Caroline Smith, Executive Director von PAAU, äußerte ein ähnliches Sentiment: „Wenn wir wirklich glauben, dass Abtreibung Mord an einem unschuldigen Menschen ist, dann müssen wir auch so handeln. Zum Beispiel, wenn ich auch bei Geborenen sehen würde, dass eine Gruppe von Personen tausendfach täglich aufgrund ihres Alters ermordet wird, dann würde ich das von den Dächern aus schreien. Deswegen empfehle ich auch den Lebensschützern in Europa ihre Komfortzone zu verlassen und mehr über das Thema zu sprechen. Wir müssen laut und aggressiv sein“.
Vernetzung in Europa
Nach Wien wurden sie von Pro Life Europe eingeladen, trotz unterschiedlicher Ansichten in Bezug zu Kommunikation des Themas und Art des Aktivismus.
Ihr weiterer Weg wird sie durch noch 4 weitere europäische Länder führen. Auch beim Marsch für das Leben in Köln werden sie am 20. September teilnehmen und bei Jugendgruppen Reden halten.
Nach dem Austausch mit Gleichgesinnten werden sie dann wieder in ihre Heimat zurückkehren – mit der Hoffnung, die extreme pro-Abtreibungsposition bei den Demokraten brechen zu können.
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