Mit einer großen Sammelnovelle hebt Wien Verwaltungsabgaben, Gebrauchsabgaben, Hundesteuern sowie diverse Anschluss- und Sportbeiträge teils kräftig an. Rund 300 Gebührentatbestände werden neu geregelt, einige Höchstgrenzen massiv nach oben gesetzt. Die Stadt verweist auf gestiegene Kosten, doch Kritik kommt geschlossen aus Opposition und Bevölkerung – und vor allem in den sozialen Medien zeigt sich, wie sehr die Erhöhungen die Stimmung in Wien belasten.

Wien erhöht hunderte Gebühren – von Hundesteuer bis Verwaltungsabgaben

Das neue Gebührenpaket der Stadt hat es in sich: Verwaltungsabgaben sollen künftig bis zu 4.000 Euro betragen dürfen, die Hundesteuer steigt auf bis zu 120 Euro pro Jahr, Gebrauchsabgaben für etwa Warenpräsentationen oder Baustofflagerungen im öffentlichen Raum werden teurer. Selbst Verkäufer in historischen Kostümen, die Konzertkarten an Touristen anbieten, müssen statt rund 170 künftig fast 350 Euro im Monat zahlen.

Auch Kanal- und Wasseranschlussgebühren steigen; der Wiener Sportförderungsbeitrag klettert um ein Viertel auf 12,5 Prozent. Die Abgabe für Wettterminals wird von 350 auf 525 Euro erhöht – ein Plus von 50 Prozent. Viele dieser Gebühren können künftig auch valorisiert werden. Die erwarteten Mehreinnahmen: mindestens 65,5 Millionen Euro jährlich.

Die Sammelnovelle soll noch heuer beschlossen werden, in Kraft treten dürfte das Paket im März oder April 2026.

Massiver Ärger im Netz: Von „Weihnachtskalender“ bis „Verhöhnung“

Die Reaktionen auf die Gebührenerhöhungen fallen in den sozialen Medien eindeutig aus – und selten freundlich.

Ein User schlägt zynisch vor, Wiener Hundebesitzer könnten die steigende Hundesteuer umgehen, indem sie ihre Tiere „offiziell außerhalb von Wien“ anmelden. „Und dann überlasse ich euch euren Hund zur Betreuung“, heißt es ironisch in dem Posting, dessen Autor laut eigener Angabe bereits „vertragliche Details“ prüfen lässt.

Ein anderer spricht von einem „Wiener Weihnachtskalender“, weil es angeblich nun „täglich neue Gebührenerhöhungen bis zum 24.12.“ gebe. Die Kritik richtet sich damit klar gegen die rot-pinke Stadtregierung, die das Paket als notwendige Modernisierung verkauft.

Wieder ein anderer kommentiert die Teuerungen knapp und fragt spöttisch: „Wo kriegt man die #rabattpickerl?“

Ein weiterer Nutzer wertet die Erhöhungen als Zeichen, dass die „rote Herrschaft über Wien einem Ende entgegengehen“ könnte, und wirft der Stadt vor, die Maßnahmen als „Modernisierung“ zu tarnen, obwohl „Steuerzahler verhöhnt werden“.