In exxpress live wurde am Mittwochmorgen kontrovers über den Machtverlust von Andreas Babler in der eigenen Partei diskutiert. Mit dabei waren exxpress-Herausgeberin Eva Schütz und Blogger Lucas Ammann, der besonders scharfe Kritik übte.

Die SPÖ glaubt nicht mehr an ihren Chef

Der Druck auf Babler kommt längst nicht mehr nur von außen. Aus den Bundesländern wird offen die Sinnfrage gestellt: Burgenlands Klubchef Roland Fürst bemängelt fehlende Inhalte und fragt, wofür die SPÖ in dieser Regierung überhaupt steht. Parallel dazu zeigen Umfragen ein bitteres Bild – die Zustimmung zu Babler ist niedrig, gleichzeitig wächst die Sehnsucht nach Ex-Chef Christian Kern.

Ammann interpretiert das als klares Misstrauensvotum der eigenen Basis. Auf dem Papier Parteichef und Vizekanzler – in der Realität ein Vorsitzender, dem nur ein kleiner Teil überhaupt noch zutraut, die SPÖ zu führen.

Ammanns Abrechnung: große Versprechen, null Lieferung

Für Lucas Ammann ist Bablers Problem nicht nur der Kurs, sondern die fehlende Leistung. Babler habe gigantische Ansagen gemacht – etwa Kinderarmut „abschaffen“, Mieten dauerhaft drücken oder neue Steuern als Heilsbringer verkaufen – aber in der Regierung bisher kein einziges zentrales Versprechen sichtbar umgesetzt. Für Ammann ist das nicht Pech, sondern Unfähigkeit.

Er legt nach: Babler sei von Beginn an eine Fehlbesetzung gewesen, da ihm Intellekt, Fachwissen und Kompetenz fehlten, um Politik durchzusetzen. Das Ergebnis – ein Parteichef ohne Erfolgsbilanz und ohne Autorität, der selbst in der eigenen Partei immer weniger glaubwürdig wirkt.

Ein Vorsitzender, der sich einbetoniert hat

Besonders brisant findet Ammann, dass Babler parteiintern das Statut so verändert habe, dass er kaum mehr zu stürzen ist. Machtpolitisch geschickt – demokratiepolitisch ein Offenbarungseid: Viele hätten längst über seine Ablöse nachgedacht, doch der Weg dorthin sei verbaut. Genau deshalb werde der Widerstand jetzt lauter und öffentlicher.

Ammanns Fazit fällt am Ende gnadenlos aus: Babler habe keine Vision und keine Durchsetzungskraft und ziehe die historisch bedeutende SPÖ in den Abgrund.

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