Luxus im Wiener Rathaus: Selbst No-Name-Stadträte kassieren mehr als Minister
Die Republik spart – Wien zahlt weiter: Bürgermeister Ludwig verdient fast 2000 Euro mehr als der Vizekanzler, und auch seine Stadträte liegen über Minister-Niveau. Für viele Österreicher kaum nachvollziehbar.
Österreichs Spitzenpolitik gönnt sich eine Verschnaufpause beim Gehalt – zumindest fast überall. In den meisten Bundesländern wird es 2026 eine Nulllohnrunde für Politiker geben. Doch die Zahlen zeigen: Auch ohne Erhöhung sind die Bezüge in Wien auf Rekordniveau – teilweise sogar höher als im Bund.
Allen voran Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ): Er bezieht derzeit 22.657 Euro brutto monatlich und ist damit der bestverdienende Landeshauptmann des Landes. Zum Vergleich:
– Vizekanzler Andreas Babler verdient 20.979 Euro,
– ein Bundesminister 19.072 Euro,
– der Nationalratspräsident 20.025 Euro.
Damit verdient Ludwig rund 2000 Euro mehr als der Vizekanzler – Monat für Monat.
Wiener Stadträte über Minister-Niveau
Noch brisanter: Auch die amtsführenden Stadträte in Wien liegen mit 20.391 Euro brutto im Monat über dem Gehalt eines Ministers. Das betrifft nicht nur bekannte Namen wie Finanzstadträtin Barbara Novak, sondern auch Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler – eine Politikerin, die außerhalb Wiens kaum jemand kennt.
Während sie in der Hauptstadt über Kunst und Kultur wacht, verdient sie mehr als ein Bundesminister oder Landesrat in anderen Bundesländern.
Bund spart – Wien zögert
In den meisten Regionen haben die Landesregierungen angekündigt, auf Gehaltserhöhungen zu verzichten. Nur Oberösterreich geht einen anderen Weg: Dort steigen die Politikergehälter ab Juli um 3,3 Prozent. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) verteidigt die Erhöhung mit dem Hinweis, dass die Gehälter im Land seit Jahren fünf Prozent unter dem Bezügegesetz liegen.
Wien und das Burgenland haben sich dagegen noch nicht entschieden. Fakt bleibt: Selbst ohne Anpassung verdienen die Wiener Politiker am meisten im Land.
Landeshauptleute im Vergleich
Nach Ludwig folgt Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in Niederösterreich mit 21.660 Euro, während am unteren Ende der Skala Hans Peter Doskozil (SPÖ) im Burgenland mit 17.645 Euro liegt.
Doch in keiner anderen Stadt oder Region ist das Politiker-Gehältniveau so hoch wie in der Bundeshauptstadt – ein Umstand, der zunehmend für Unmut sorgt.
Kommentare