Macron: Biden muss "America-First-Politik" stoppen, sonst droht uns Deindustrialisierung
Der französische Präsident Emanuel Macron ist am Donnerstag bei US-Präsidenten Joe Biden zu Gast. Macron soll ihn von seinem amerikanischen Protektionismus abbringen – das fordert auch Deutschland. Außerdem soll er eine Preissenkung auf das Flüssiggas nach Europa mitbringen, das Amerika derzeit überteuert verkauft.
Emanuel Macron ist heute in Begleitung zahlreicher Minister, Diplomaten sowie dem Chef des französischen Energiekonzerns EDF im Oval Office bei US-Präsident Joe Biden zu Gast. Neben üblicher Formalitäten soll das Gespräch aber durchaus Resultate hervorbringen. Aus Kreisen französischer Diplomaten heiße es, Macron wolle die Partnerschaft zwischen der EU und der USA wieder auf Augenhöhe bringen. Dieses habe aufgrund des Ukraine-Kriegs eine gewisse Ungleichheit erlangt – schon alleine, dass Europa nun vom amerikanischen Flüssiggas abhängig ist.
USA muss Rücksicht auf EU nehmen
Auch die Protektionspolitik der USA, die Bidens republikanischer Vorgänger Donald Trump eingeführt hat, soll aufgelockert werden. Sonst sei – und das befürchtet besonders Deutschland – mit einer massiven Abwanderung von europäischen Unternehmen in die USA zu rechnen. Der Chef der SPD sprach kürzlich sogar von einer “Deindustrialisierung” Deutschlands aufgrund von Bidens Politik. Macron soll Biden klar machen, dass die USA ihre Wirtschaftsmacht nicht auf dem Rücken eines von Sanktionen geschwächten Europas machen können.
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