Make Europe Great Again – und Schluss mit digitaler Dauerbeschallung
Donald Trumps Europa-Strategie sorgt für Unruhe – und auch innenpolitisch wächst der Ruf nach härteren Regeln: Eine klare Mehrheit der Österreicher befürwortet ein Social-Media-Verbot bis 16.
In „exxpress live“ diskutierten Bernhard Heinzlmaier und Bence Bauer unter anderem über zwei Reizthemen: Donald Trumps Kurs gegenüber Europa und die Frage, ob Social Media für unter-16-Jährige stärker eingeschränkt werden sollte.
Trumps Plan: Europa neu denken
„Make Europe Great Again“: Donald Trump greift offen in die europäische Debatte ein. Laut Bence Bauer ist das weniger Provokation als Diagnose, denn Europa habe sich durch falsche Entscheidungen in den Bereichen Migration, Industriepolitik und Meinungsfreiheit selbst geschwächt.
Trump setze auf ein Europa souveräner Staaten und nicht auf ein zentral gesteuertes Brüssel. Länder wie Ungarn, Polen, Italien und auch Österreich würden dabei als natürliche Partner gesehen. Für Bauer steht fest: Der eigentliche Spaltpilz ist nicht Washington, sondern eine EU-Führung, die den Kontakt zur Bevölkerung verloren hat.
Social Media unter 16: Schutz oder Scheinlösung?
Deutlich näher an der Lebensrealität vieler Familien ist das zweite Thema – ein Social-Media-Verbot bis zum 16. Lebensjahr. Eine aktuelle Umfrage zeigt eine Zustimmung von rund 80 Prozent. Bernhard Heinzlmaier warnt jedoch vor Symbolpolitik. Verbote seien bequem, lösten aber kein Problem.
Jugendliche müssten lernen, kompetent mit digitalen Medien umzugehen – nicht in Ausweichkanäle gedrängt werden. Handyfreie Zonen, klare Regeln und Medienbildung seien sinnvoller als pauschale Sperren. Bence Bauer verwies auf Ungarn, wo Handyverbote an Schulen nach anfänglichem Widerstand inzwischen breite Akzeptanz fänden. Am Ende blieb eine zentrale Frage offen: Schützen wir Jugendliche wirklich – oder beruhigen wir nur unser Gewissen?
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