Massaker von Bucha: Verantwortliche nach monatelangen Recherchen ermittelt
US-Journalisten haben acht Monate lang Gespräche mit Bewohnern von Bucha geführt, und Sicherheitsaufnahmen sowie Telefongespräche ausgewertet. Nun erheben sie schwere Vorwürfe gegenüber der russischen 234. Luftlandedivision. Im April hatte das Massaker in Bucha für weltweites Entsetzen gesorgt.
Russische Fallschirmjäger der 234. Luftlandedivision sollen für den Tod Dutzender Zivilisten in der Jablunska-Straße in Bucha verantwortlich sein. Das erklärt nun die „New York Times“ nach monatelangen Recherchen. Nachdem sich russische Soldaten im April aus der Kleinstadt zurückgezogen hatten, blieben nach ukrainischen Angaben mehr als 460 Leichen zurück.
„Soldaten haben unbewaffnete Männer im wehrfähigen Alter befragt und exekutiert und sie haben Menschen getötet, die ihnen unabsichtlich in den Weg kamen – seien es Kinder, die mit ihren Familien flüchteten, Anwohner auf der Suche nach Lebensmitteln, oder Menschen, die einfach nur versuchten, auf ihren Fahrrädern nach Hause zu fahren”, schreibt die “New York Times”.
Telefonate mit Handys der Opfer geführt
Die acht Monate langen Nachforschungen der Zeitung stützen sich nach ihren eigenen Angaben unter anderem auf Gespräche mit Anwohnern, ausgewertete Aufnahmen von Sicherheitskameras und die Analyse von Regierungsunterlagen, die die Verantwortung der russischen 234. Luftlandedivision belegten.
Darüber hinaus hätte sich anhand von Telefondaten gezeigt, dass mit Telefonen der getöteten Bewohner Anrufe nach Russland getätigt wurden, in manchen Fällen nur wenige Stunden nach dem Tod der Opfer. Durch einen Abgleich mit Daten aus sozialen Netzwerken und Gesprächen mit Angehörigen habe man belegen können, dass die Anrufer Soldaten der russischen Fallschirmdivision gewesen seien.
Russland streitet eine Verantwortung für die Taten bis heute ab und hat erklärt, Aufnahmen von Toten seien fingiert gewesen.
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