Mehr Staatsbürger, mehr Wähler: Einbürgerungen auf Rekordkurs
Im ersten Halbjahr 2025 erhielten 11.665 Menschen die österreichische Staatsbürgerschaft – das entspricht fast der Einwohnerzahl von Eisenstadt. Das bedeutet auch tausende neue Wähler aus Syrien, Afghanistan und der Türkei, deren Stimmen bei künftigen Wahlen ins Gewicht fallen.
Österreich bürgerte im ersten Halbjahr 11.665 Menschen ein – und ebenso viele neue Wähler.APA/HERBERT NEUBAUER
Die Zahlen von Statistik Austria sind eindeutig: 11.665 Menschen erhielten im ersten Halbjahr 2025 die österreichische Staatsbürgerschaft. Das entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Eisenstadt – in der burgenländischen Hauptstadt waren mit Stand 1. Jänner 16.118 Einwohner gemeldet – oder anders gesagt: so viele neue Wahlberechtigte wie eine ganze Landeshauptstadt.
Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Anstieg von 5,6 Prozent. Rund 7.300 Eingebürgerte leben bereits in Österreich, die meisten von ihnen stammen aus Syrien, der Türkei oder Afghanistan. Fast ein Drittel der neuen Staatsbürger ist unter 18 Jahre alt, ein Fünftel sogar hierzulande geboren. Auch für die Zukunft heißt das: ein wachsendes Wählerpotenzial.
Mehr als ein Drittel der Einbürgerungen – insgesamt 4.352 Fälle – erfolgte nach dem besonderen Rechtstitel §58c StbG. Dabei handelt es sich um politisch Verfolgte des NS-Regimes und deren Nachkommen, die seit September 2020 die Möglichkeit einer Einbürgerung haben, ohne im Gegenzug ihre bisherige Staatsangehörigkeit aufgeben zu müssen. Die meisten dieser Eingebürgerten waren Angehörige aus Israel (2.409), den USA (1.088) und dem Vereinigten Königreich (432). Bis auf neun Personen leben diese Neo-Österreicher alle im Ausland.
Regional zeigen sich Unterschiede: Im Burgenland und in Vorarlberg stiegen die Einbürgerungen besonders stark, in Kärnten und Oberösterreich dagegen gingen sie zurück. Doch im Gesamten bleibt das Bild klar – Österreich wächst nicht nur demografisch, sondern auch politisch. Denn mit jedem neuen Pass entsteht auch eine neue Stimme für die Wahlkabine. Welche Parteien künftig am meisten von den Einbürgerungen profitieren liegt auf der Hand: Jene politischen Vertreter, die diese Menschen aus dem muslimischen Kulturkreis mit offenen Armen empfangen. Kurz: Die 11.665 neuen Staatsbürger des Jahres 2025 könnten bei knappen Entscheidungen das Zünglein an der Waage sein.
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