Migration macht's möglich: Wien verzeichnet Einwohner-Plus von 32 Prozent
Die Einwohnerzahl Österreichs und insbesondere die der Bundeshauptstadt wachsen immer stärker: Dank der Ukrainer sind es mittlerweile 9 Millionen. Wien ist mit Abstand am stärksten von der Zuwanderung betroffen – hier stieg die Einwohnerzahl zuletzt um 32 Prozent.
Am 1. Jänner 2022 lebten noch 8.978.929 Menschen in Österreich, Mitte März wurde diese Marke aufgrund der Ukraine-Flüchtlinge binnen kürzester Zeit übersprungen: 154.000 Menschen kamen neu ins Land.
Einwanderungs-Hotspot Wien lockt auch mit attraktivem Sozialsystem
Aber auch ohne die kriegsbedingte Flüchtlingskrise – wie viele der Menschen aus der Ukraine wirklich in Österreich bleiben werden, wird sich noch weisen – ist und bleibt Österreich ein Migrations-Hotspot. Der mit Abstand größte Migranten-Magnet ist die Bundeshauptstadt Wien: Im Bundesländervergleich ist Wien nicht nur in absoluten Zahlen (plus 51.183 Zuwanderer) der absolute “Migrationsgewinner”: 32 Prozent der Zuwanderer siedelten sich dort an (siehe Grafik).
Zuletzt war bekannt geworden, dass bereits 58 Prozent der Mindestsicherungsbezieher der Bundeshauptstadt keine österreichischen Staatsbürger sind – der eXXpress berichtete.
Kurios: Mit 18,6 Prozent Anteil an der neuen Zuwanderung liegt Salzburg unter den größeren Bundesländern auf Platz zwei – und damit hat Wien prozentuell fast doppelt so viele Menschen aufgenommen als die zweitplatzierte Stadt.
Starke Zuwanderung aus dem Ausland verzeichnete auch Oberösterreich (plus 20.896 Personen, 14,2 Prozent), die Steiermark (plus 17.333 Personen, 12,4 Prozent) und Niederösterreich (plus 18.950 Personen, plus 10,9 Prozent).
Das kleine Vorarlberg verzeichnete sogar ein prozentuales Plus von 19 Prozent – allerdings entspricht das nur einer Zahl von 6.613 Zuwanderern.
Einwanderungsbilanz ist positiv
Der Anstieg der Bevölkerungszahl ist ausschließlich auf Zuwanderung zurückzuführen. Im Jahr 2021 zogen 154.202 Personen aus dem Ausland nach Österreich zu, während 101.714 Personen Österreich verließen. Daraus ergibt sich ein Plus von 52.488 Personen.
Am 1. Jänner 2022 lebten insgesamt 1.586.709 Menschen mit nicht-österreichischer Nationalität in Österreich, um 55.637 mehr als am 1. Jänner 2021. Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Gesamtbevölkerung stieg von 17,1 auf 17,7 Prozent an.
Zu den größten Zuwanderungsgruppen zählen Syrer (plus 12.721 Personen) und deutsche Staatsangehörige (plus 8.354 Personen), gefolgt von Kroaten (plus 5.511), Rumänen (plus 4.594) und Ungarn (plus 1.930). In absoluten Zahlen werden die jedoch auch von den Ukrainern überholt werden, laut letztem Flüchtlingsreport Ende Mai – der eXXpress berichtete – hatten 68.000 einen Vertriebenenstatus in Österreich. Diese sind in den aktuellen Zahlen der Statistik Austria nicht erfasst.
Misstöne nach Aufnahme-Euphorie nach Kriegsbeginn
Nach wie vor gibt es eine große Hilfsbereitschaft bei der Aufnahme von Menschen aus dem Kriegsland, allerdings gibt es immer wieder Misstöne. Zuletzt haben in Wien etwa die geparkten Luxus-Karossen für Aufsehen gesorgt, woraufhin die Wiener Stadtregierung auf Druck aus der Bevölkerung mit heutigem Tag das Gratisparken der Ukrainer eingestellt hat – sie benötigen jetzt ein eigenes Parkpickerl.
Brutaler Überfall überschattet Migrationsdebatte
Hohe Wellen schlug jedoch der schockierende Überfall von mehreren Männern, die aus ukrainischen Luxus-SUVs stiegen und auf zwei Taxifahrer (48, 47) vor dem Bristol-Hotel einprügelten. Ein Mann wurde mit Verdacht auf Schädelbruch ins Krankenhaus eingeliefert – der eXXpress berichtete.
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