Millionen-Kopfgeld auf syrischen Rebellenanführer Golani
Der Anführer der Rebellengruppen in Syrien ist kein unbekannter Mann – die USA haben immer noch ein Millionen-Kopfgeld auf ihn ausgesetzt.
Der Anführer der islamistischen syrischen Rebellen, Abu Mohammed al-Golani, führte in einer überraschend gestarteten Offensive die Rebellen der Golanis Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS), ehemals als Nusra-Front bekannt, nach Damaskus und stürzte Präsident Baschar al-Assad nach 24 Jahren an der Macht. Berichten zufolge hatte sich die HTS bereits seit einiger Zeit zur stärksten unter den vielen Rebellengruppen entwickelt, die im Zuge des Aufstands gegen Assad entstanden sind. Am Sonntag verkündeten sie die Einnahme der Hauptstadt Damaskus, während der langjährige Machthaber Assad ins Ausland floh. Laut russischen Staatsmedien soll er nach Moskau geflüchtet sein.
10 Millionen Dollar Kopfgeld
Bevor al-Golani die Nusra-Front ins Leben rief, kämpfte Golani für Al-Qaida im Irak und verbrachte fünf Jahre in einem US-Gefängnis. Nach seiner Freilassung kehrte er nach Syrien zurück, um die Präsenz von Al-Qaida dort auszubauen, wie „SRF“ berichtet. Das US-Außenministerium hatte den Anführer der dschihadistischen HTS Abu Mohammed al-Golani 2013 als Terroristen eingestuft, weil er beauftragt worden sei, in Syrien islamisches Scharia-Recht einzuführen. Zudem wurde ein Kopfgeld in Höhe von 10 Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. Die Nusra Front habe Selbstmordanschläge durchgeführt und Zivilisten getötet, so die Begründung, wie „SRF“ berichtet.
Im Jahr 2018 stufte die USA auch die islamistische Gruppierung HTS als terroristische Organisation ein, wie „oe24“ berichtet. Die Dschihadisten wurden für „zahlreiche Terroranschläge“ in ganz Syrien sowie für Entführungen und Massaker an Zivilisten verantwortlich gemacht. Laut dem Nahost-Portal „Middle East Eye“, das sich auf US-Beamte beruft, ziehen die USA nun in Erwägung, dieses Kopfgeld aufzuheben.
Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates geplant
Nach dem Sturz von Machthaber Bashar al-Assad wird der UNO-Sicherheitsrat am Montag, laut Informationen aus Diplomatenkreisen, eine Dringlichkeitssitzung zu Syrien abhalten. Diese Sitzung, die hinter verschlossenen Türen stattfinden wird, ist für 15 Uhr (21 Uhr MEZ) angesetzt, wie die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag berichtete. Russland hatte zuvor die Einberufung einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats zur Situation in Syrien beantragt.
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