Ministerin Gewessler ist aufgewacht: Jetzt will sie doch Österreichs Luftraum sperren
Nach einer viertägigen Schrecksekunde und nach einem kritischen Bericht im eXXpress handelt die grüne Verkehrsministerin nun doch: Leonore Gewessler kündigte an, nun doch den Luftraum für russische Maschinen sperren zu lassen. Spannend: Um 17 Uhr sollte heute in Wien-Schwechat der nächste Aeroflot-Jet landen – der Flug wurde bereits abgesagt.
“Österreich unterstützt die EU-weite Sperre des Luftraums für russische Flugzeuge. Unsere Maßnahmen wirken am stärksten, wenn wir geeint vorgehen. Umso wichtiger ist es, dass nun rasch alle notwendigen Beschlüsse gefasst werden”, kommunizierte die Energie- und Verkehrsministerin am Sonntagmorgen via Web-Nachrichtendienst Twitter. Und Leonore Gewessler (Grüne) schrieb auch: “Wir haben bereits alle notwendigen Vorkehrungen getroffen. Österreich wird seinen Luftraum nach der Entscheidung umgehend für alle russischen Flugzeuge sperren.”
Die Formulierung “Unterstützung der EU-weiten Sperre” heißt aber nichts anderes, als dass Gewessler noch ein Ok aus Brüssel abwarten will, bevor diese Sanktions-Maßnahme gegen Russland tatsächlich durchgezogen wird.
Jetzt zeigt aber der Ankunftsplan des Wiener Flughafens: Der Aeroflot-Flug von Moskau nach Wien-Schwechat wird nicht stattfinden.
Wird Landeverbot militärisch durchgesetzt?
Im Minister-Tweet ist auch die Formulierung interessant, dass Österreich “bereits alle notwendigen Vorkehrungen getroffen” habe, eine Luftraum-Sperr durchzusetzen. Auf den Social-media-Plattformen wird dieser Satz bereits heftig diskutiert. So schrieb ein User: “Wollen wir als kleines neutrales Land dann wirklich einen Aeroflot-Jet mit 150 Passagieren abschießen, wenn diese Maschine trotz Sanktionen in Österreichs Luftraum eindringt. Oder was?”
Tatsächlich ist nicht klar, was Gewessler unter “notwendigen Vorkehrungen” meint – ein Landeverbot wäre auf alle Fälle eine weitere Belastung der österreichisch-russischen Beziehungen. Eine derartige Sanktion gegen Russland mit notfalls militärischen Mitteln (Abdrängen einer anfliegenden Aeroflot-Maschine) durchzusetzen, obwohl der Kreml jederzeit die Gasleitungen nach Österreich sperren kann, könnte bestenfalls als tollkühn bewertet werden.
Zum Glück für Österreich verzichtete nun die russische Fluglinie auf ein Abtesten der Entschlossenheit der Bundesregierung in Wien: Der Flug nach Wien wurde abgesagt.
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