Mit Dreitagesbart, Jeans und Pulli: Emmanuel Macron macht auf Selenskyj
“Appelez-moi ‘Macronskyj'” – nennt mich ‘Macronskyj'”: Das schreien neue PR-Bilder aus dem Pariser Elysée-Palast geradezu – denn Emmanuel Macron hat sich offenbar am Kriegspräsidenten-Lookbook seines ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj bedient und trägt nun drei-Tages-Bart, Jeans und Kapuzenpullover.
Die Welt ist seit 19 Tagen nicht mehr dieselbe – so lange ist es her, dass der russische Präsident Wladimir Putin seinen Truppen zum Einmarsch in die Ukraine gegeben hat. Gleichzeitig haben sich alle Augen auf das kleine Nachbarland Russlands gerichtet – und auf dessen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der binnen kürzester Zeit zur umjubeten Ikone des Widerstands und der Freiheit wurde.
Selenskyj fliegen die Herzen der Menschen dank seiner Standhaftigkeit im Angesicht des scheinbar übermächtigen Feindes nur so zu – die der Ukrainer genauso wie jene von Menschen auf der ganzen Welt. Auf Twitter wird schon offen damit spekuliert, dass er von der “Time” zur “Person des Jahres 2022” gewählt werden wird. Dieses Maß an Beliebtheit kann nur aus einer absoluten Ausnahmesituation geboren werden – und ist der Traum eines jeden Politikers – ganz besonders, wenn er vor einer (Wieder-)Wahl steht. So wie Emmanuel Macron.
Der französische Präsident agiert bereits seit Stunde Null des Kriegs und davor, als es noch Hoffnung auf Deeskalation gab, als der große Vermittler im Ukraine-Konflikt. Er war lange scheinbar das einzige westliche Staatsoberhaupt, der einen Draht zu Wladimir Putin finden konnte – und er bemühte sich um jede Möglichkeit zu einem Gespräch. Doch für den Kremlchef gab es, so stellte sich heraus, keine Diskussion, wenn es darum ging, seine Ziele und Pläne für die Ukraine durchzusetzen. Und auch wenn die Invasion der Ukraine für ihn nicht so verlaufen dürfte, wie geplant, rückt Putin nicht von seinem Vorhaben ab und immer weiter vor während die Angst vor einem dritten Weltkrieg wächst und wächst.
Es sind wahrlich ungewöhnliche Zeiten – und dementsprechend dürften die Staatsoberhäupter der Welt aktuell wenig Schlaf bekommen. Bislang war es nur Wolodymyr Selenskyj auch anzusehen – schließlich tauschte der ukrainische Präsident seinen Anzug bereits am ersten Tag des Kriegs gegen einen Kampfanzug und ein olivgrünes Shirt, manchmal einen Pulli, ein, nachdem er beschlossen hatte, die Stellung in Kiew zu halten. Nicht nur ein moralisch, sondern auch ein PR-technisch genialer Schachzug – und seine Kollegenschaft macht sich offenbar Notizen.
So frappant sind die Parallelen zum Auftreten des neuen ukrainischen Nationalhelden – aber vielleicht sind es auch Aufnahmen eines Staatsoberhauptes, der jede Minute und seinen Schlaf für sein Volk, Europa und den Frieden opfert – Bilder, die man aus Friedenszeiten nicht kannte. Erst vergangene Woche hatte er zum inoffiziellen Krisengipfel nach Versailles geladen, seitdem scheint Macron seinen blauen Anzug aber gegen Blue Jeans und einen schwarzen Kapuzenpullover eingetauscht zu haben, der Dreitagesbart macht den Look à la Selenskyj komplett. Für seinen Antritt zur Wiederwahl werden die Bilder Macron sicher nicht schaden.
So frappant sind die Parallelen zum Auftreten des neuen ukrainischen Nationalhelden – aber vielleicht sind es auch Aufnahmen eines Staatsoberhauptes, der jede Minute und seinen Schlaf für sein Volk, Europa und den Frieden opfert – Bilder, die man aus Friedenszeiten nicht kannte. Erst vergangene Woche hatte er zum inoffiziellen Krisengipfel nach Versailles geladen, seitdem scheint Macron seinen blauen Anzug aber gegen Blue Jeans und einen schwarzen Kapuzenpullover eingetauscht zu haben, der Dreitagesbart macht den Look à la Selenskyj komplett. Für seinen Antritt zur Wiederwahl werden die Bilder Macron sicher nicht schaden.
Er pullt Eiskalt den Selensky
— Der_Schwede (@DerSchwede_nrm) March 14, 2022
Sind das noch die Vereinten Nationen oder schon eine Highschool
Auch auf Twitter bleibt natürlich nicht unbemerkt, woher Macrons offenkundige Styling-Inspiration stammen mag (und zwar aus dem Selenskyj-Lookbook) – doch selbst die scharfen Zungen der Nachrichtenplattform haben hier vor allem Lob und Anerkennung für den Franzosen übrig, der sich seit Wochen für den Frieden engagiert.
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