Früh am Morgen wurde der eXXpress gemeinsam mit anderen Medienvertretern mit einem Bus des österreichischen Bundesheeres zum Militärflugplatz Langenlebarn gefahren, wo Verteidigungsministerin Klaudia Tanner sichtlich gut gelaunt hinzustieß. Zum Abflug bereit stand die bei Flugzeugliebhabern bekannte Douglas DC-B6, eine viermotorige Propellermaschine, die vor fast 80 Jahren, im Februar 1946, ihren Erstflug absolvierte.

Red Bull Chefpilot Riedmann erzählte Ministerin Tanner und Medienvertretern mehr über die geschichtsträchtige Propellermaschine.J.Tschavoll/eXXpress

Nähere Informationen dazu gab der Red Bull Chefpilot Raimund Riedmann. Die Maschine war seit 1958 von dem Ex-Jugoslawischen Präsidenten Josip Broz „Tito“ als Privatflugzeug genutzt worden, in den 70-er Jahren war die Douglas dann im Besitz des Sambischen Präsidenten. Heute gehört die aufwendig sanierte Flugmaschine zur Flotte von Red Bull. Kurz dem Abflug kündigte Chefpilot Riedmann und sein Team der “Flying Bulls” auch eine Überraschung an.

Eurofighter als Überraschung

Die Flugbedingungen waren laut Pilot “perfekt”, die Sicht klar und die Sonne schien. Riedmann flog so niedrig, dass man Berge wie den Hochkar aus ungewohnter Nähe zu Gesicht bekam und eine atemberaubende Sicht auf die südösterreichischen Wälder und Berge hatte.

Nur wenige Minuten später wurde die Überraschung dann gelüftet: Zwei Eurofighter tauchten auf, flankierten die DC-B6 und eskortierten den Sonderflug über eine weite Strecke, indem sie wie schwerelos neben dem Tito-Flieger schwebten. Die Piloten der beiden österreichischen Kampfets führten exklusiv einige Manöver durch. Besonders faszinierend für alle Bordgäste war die Tatsache, dass die Eurofighter so nah an der Douglas flogen, sodass man die Kampfjets genau betrachten konnte.

Auch die beiden Red Bull Flugbegleiterinnen waren von der Eurofighter–Vorführung begeistert.J.Tschavoll/eXXpress

Zurück am Boden wurden alle Gäste zur Pressekonferenz der AirPower22 am Red Bull Ring in Spielberg gebracht, wo bereits die nächste Überraschung wartete: Extremsportler Felix Baumgartner führte im Helikopter BO105 beeindruckende Manöver durch. Auch die beiden Eurofighter flogen noch einmal mit 350 km/h über die Racingbahn, bevor sie sich nach diesem beeindruckenden Abschlussmanöver verabschiedeten.

AirPower 22 mit Fokus auf Nachhaltigkeit

Bei der Pressekonferenz präsentierte Verteidigungsministerin Tanner gemeinsam mit der Landesrätin für Tourismus, Barbara Eibinger-Miedl, dem SPÖ-Landtagsabgeordneten Schwarz und RedBull-Marketingchef Alexander Steyrer das Konzept der AirPower 22. Die Flugshow sei eine „militärische Leistungsschau” in deren Rahmen “sowohl die österreichischen Luftstreitkräfte als auch internationale Aussteller ihre Maschinen und ihr Können präsentieren könnten.”

(v.l.n.r) Johannes Schwarz, Barbara Eibinger-Miedl, Ministerin Klaudia Tanner, Alexander SteyrerRed Bull

Es sei ihr allerdings ein Anliegen, auch auf die Umwelt und eine klimaschonende Luftfahrt zu schauen. Für die im nächsten Jahr stattfindende Airpower würde man Kooperationen mit der ÖBB eingehen, um die über 300.000 Besucher, mit denen man rechnet, klimafreundlich zur Flugshow zu bringen. Auch die Landesrätin für Tourismus und Kultur, Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP), betonte den wichtigen Faktor Nachhaltigkeit, den man für nächstes Jahr unbedingt als Fokuspunkt anstrebe. Der Tourismus sein ein “bedeutendes” Standbein der Steiermark, besonders nach Covid sei es wichtig, Impulse zu setzen. Die Forschung und Innovation in Luft- und Raumfahrt würde 3000 Arbeitsplätze im Land schaffen, in 90 Prozent der Flugzeuge weltweit seien steirische Technologien enthalten.

Sowohl die Verteidigungsministerin als auch die Landesrätin betonten, dass es durch die Verschiebung der 10. AirPower zu keiner einzigen Flugstunde mehr käme – man habe durch Corona quasi Emissionen „eingespart.“

J.Tschavoll/eXXpress

Zum Ende der Pressekonferenz mischte sich auch ein gut gelaunter Felix Baumgartner unter die Zuhörer. Auf die Frage, wieso es um ihn so ruhig geworden sei, antwortete er, dass er die Corona-Zeit für sich und seine Familie genutzt habe und seinen „asketischen“ Lebensstil verfestigt habe. Der „Überkonsum“ der Menschen habe nun einmal gezwungenermaßen eine Einbremsung erlebt, durch diese könne man sich wieder auf die wichtigen Dinge im Leben besinnen. Der weltbekannte Basejumper, der 2012 mit einem Fallschirm von der Stratosphäre aus 30 Kilometern Höhe abgesprungen war und damit einen Weltrekord gebrochen hatte, übt momentan das Kunstfliegen mit Helikoptern.

Um 13 Uhr landete die Maschine mitsamt Ministerin und eXXpress wieder in NiederösterreichJ.Tschavoll

Nach der Pressekonferenz ging es für Verteidigungsministerin Tanner und Medienvertreter wieder zur Douglas DC-B6, die alle Anwesenden wieder sicher nach Hause brachte. Nach diesem außergewöhnlichen und mehr als erinnerungswürdigen Medientermin verabschiedete sich die Ministerin am Flugplatz in Langenlebarn – allerdings nicht, ohne anzumerken, bald wieder mit Red Bull fliegen zu wollen.