Mit Privatjets kommen sie zum letzten Festival der Klima-Ideologie – sogar die Taliban sind mit dabei
Gestern startete die Weltklimakonferenz in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. Aber auch wenn Zehntausende Teilnehmer aus 194 Ländern eingeflogen sein mögen: die alles überlagernde Erzählung von der großen Klimakrise, die wirkmächtigste Ideologie der vergangenen Jahre, ist am Ende. Eine Analyse von Claudio Casula.
Wir schreiben das Jahr 2024. Nicht das Klima ist kollabiert – aber das Narrativ von der dräuenden „Klimakatastrophe“. Die Unkenrufe vom nahenden Ende der Menschheit haben sich abgenutzt. Immer mehr Menschen ist klar geworden, dass die Opfer, die ihnen zur vermeintlichen Rettung der Erde vor dem Klima-Kollaps abverlangt werden, sie ihren Wohlstand und ihre ganze Art zu leben kosten würde. Der menschengemachte Klimaschwindel verfängt nicht mehr.
Abzulesen ist das unter anderem daran, dass lediglich vier von 20 Staats- und Regierungschefs der G20-Länder zur COP29 in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku persönlich erscheinen werden und sich alle anderen vertreten lassen. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat abgesagt. Anreisen werden aber natürlich gleich drei Vertreter unserer „Klima-Regierung“, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Bundesumweltministerin Steffi Lemke und die vielfliegende Bundesaußenministerin Annalena Baerbock.
Und sogar das radikalislamische Taliban-Regime, das bisher von den UN-Klimakonferenzen ausgeschlossen war, hat eine Delegation entsandt, die nur Beobachterstatus genießen soll. Aserbaidschan hat die Regierung der Steinzeit-Islamisten zwar (noch) nicht anerkannt, aber im Februar seine Botschaft in Kabul wieder geöffnet. Das Klima dürfte den Taliban gleichgültig sein, die Präsenz auf einer internationalen Bühne jedoch nicht.
Der Klimagott fordert seine Opfer
Dass der gastgebende Staat selbst von Gas- und Erdölexporten lebt (Machthaber Ilham Aliyev spricht von einem „Gottesgeschenk“), steht symbolisch für die vielen Widersprüche, an denen die Klimabewegung letztlich gescheitert ist. Schon der Ansatz, die globale Erwärmung wie mit einem Thermostat regeln zu wollen – das Pariser Abkommen von 2015 sieht eine Begrenzung von unter zwei Grad vor, noch besser nicht mehr als 1,5 Grad –, erscheint als Akt der Hybris.
Der designierte Präsident der Vereinigten Staaten Donald Trump wird, wie 2019 schon einmal, aus dem Pariser Abkommen aussteigen. Schon damals monierte er, dass der Wohlstand zulasten der Amerikaner umverteilt werden soll. Derzeit gilt das Ziel von 100 Milliarden US-Dollar im Jahr, die im Kampf gegen den Klimawandel zur Verfügung gestellt werden sollen. Nun soll aber ein neuer Betrag verhandelt werden. UN-Klimachef Simon Stiell sprach etwa von 2,4 Billionen Dollar, die es hierfür benötigt – „wenn nicht mehr“.
Viele Jahre lang wurde den Menschen eingeredet, der Klimawandel sei anthropogen, also menschengemacht, monokausal wurde alles auf die CO2-Produktion zurückgeführt. Mittels fragwürdiger Klimamodellierungen wurden Worst-Case-Szenarien erstellt, mit denen die Dringlichkeit des Abschieds von fossilen Energien unterstrichen werden sollte. Nicht weniger als der Weltuntergang werde uns erwarten, wenn wir nicht auf der Stelle unseren Wohlstand auf dem Altar des Klimagottes opferten. Überhaupt trug die Klimaideologie allerlei religiöse Züge: der unbedingte Glaube an die Klimakatastrophe; die Heiligenverehrung (Greta!), die Dämonisierung der Kritiker (Ketzer!), die Buße (zurück ins vorindustrielle Zeitalter), schließlich die Erlösung: ein glückliches Leben, ohne Besitztümer. Doch zunächst musste das Armageddon in Szene gesetzt werden.
Baerbocks „sieben Meter Meeresanstieg“
Die Farben, in denen unsere Zukunft gemalt wurde, konnten gar nicht düster genug sein. 2018 warnte die zur „Ikone“ hochgejazzte Umweltaktivistin Greta Thunberg auf Twitter davor, dass der Klimawandel „die Menschheit auslöschen würde“, wenn die Welt nicht bis 2023 auf fossile Brennstoffe verzichtet. (Im März 2023 löschte sie ihre Prophezeiung still und heimlich). Jede Wetterkapriole und jedes Extremwetterereignis, sei es eine Dürre, eine Flut, ein Wirbelsturm oder ein Waldbrand, wurde als Beleg für die Klimakatastrophe angeführt, immer neue Temperaturrekorde verkündet, vor „Höllensommern“ gewarnt. Luisa Neubauer offenbarte den ökototalitären Kern der Klimabewegung, als sie postulierte: „Die Wahl zwischen Demokratie und Zeit haben wir nicht, wenn wir die fundamentalen Krisen dieser Zeit nicht in den Griff bekommen.”
Für Zweifel war da kein Platz, wer die große Erzählung von der menschengemachten Klimakrise anzweifelte, wurde als „Klimaleugner“ verteufelt. Angeblich sei sich „die Wissenschaft“ einig: „97 Prozent der Wissenschaftler stimmen überein: Klimawandel ist eine Tatsache, menschengemacht und gefährlich“, meinte der damalige US-Präsident Barack Obama 2013, mindestens zwei durchaus fragwürdige Behauptungen als unumstößliche Wahrheit darstellend.
Nun ist der Klimawandel so alt wie unser Planet, Kalt- und Warmzeiten sind natürlich, mal stieg der Meeresspiegel an und mal senkte er sich. Zurzeit erhöht er sich in der Nordsee um 1,33 mm pro Jahr (Ostsee: 1,3 mm, Indischer Ozean: 1,5 mm, Mittelmeer: 1,3 mm). Was Annalena Baerbock jedoch nicht daran hinderte, beim „Triell“ im September 2021 Armin Laschet und Olaf Scholz vorzuwerfen, sie würden zu wenig gegen die Klimaerwärmung tun: „Das heißt, Sie sagen einem Kind, das heute geboren ist, das im Jahr 2100 achtzig Jahre ist, sieben Meter Meeresanstieg.“ Was man so sagt, wenn man auch von „Gigatonnen CO2“ spricht statt von Tonnen.
Klimaminister schaltet Kernkraftwerke ab
Die Stunde der Wahrheit schlug für die grünlinken Ideologen spätestens, als Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck mitten in einer Energiekrise die letzten funktionierenden Kernkraftwerke in Deutschland abschalten ließ. Das Herzensprojekt der Grünen seit den Brokdorf- und Wackersdorf-Demos hatte Vorrang vor Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Energie im Land. Und: Die Kernkraftwerke weiterlaufen zu lassen, hätte 10-mal mehr CO2 eingespart als Habecks Heizgesetz. Den Minister mag vieles umtreiben, eines aber gewiss nicht: die Sorge ums Klima.
Olaf Scholz hat die Nukleartechnologie zum „toten Pferd“ erklärt, dabei sind aktuell weltweit mehr als 50 neue Reaktoren im Bau. An einer neuen Generation von Reaktoren (zum Beispiel SMR – Small Modular Reactor – oder Dual-Fluid-Reaktoren) wird rund um den Globus geforscht, nur unsere Regierung will auf Windkrafträder und Solarpaneele setzen. Donald Trump gedenkt nicht, diesem deutschen Sonderweg, der ein Holzweg ist, zu folgen. „Das Paris-Abkommen hätte uns Billionen gekostet. Es war Abzocke, und ich habe es beendet“, sagte Trump im US-Wahlkampf, der das Gerede von der Klimakrise prägnant als „Hoax“ zu bezeichnen pflegt.
Und Deutschland? Wir tragen gerade mal zwei Prozent CO2-Reduktion bei – und das auch nur, wenn wir uns ab sofort wieder ins vorindustrielle Zeitalter zurückbeamen würden. Seit 1990 haben wir unseren CO2-Ausstoß um 37 Prozent gesenkt. Aber was nützt das, wenn im gleichen Zeitraum China den seinen um 359 Prozent erhöht und Indien sogar um 390 Prozent? Die Sinnlosigkeit, zwischen Flensburg und Konstanz auf Plastikstrohhalme zu verzichten, während die großen Flüsse Afrikas und Asiens die Müllberge in den Ozean tragen, ist immer mehr Menschen bewusst geworden.
Sie begreifen nun, dass der Green Deal der EU und das Klimapaket der Bundesregierung der Industrie den Garaus machen, dass ihr Wohlstand akut bedroht ist. Dass eine Politik, die im eigenen Land reichlich vorhandenes Schiefergas nicht fördern will, sondern mit einem Fracking-Verbot belegt, während sie eben solches Gas über den Atlantik heranschiffen lässt, und die ein hochmodernes Kohlekraftwerk wie in Hamburg-Moorburg stilllegt, irgend etwas anderes im Schilde führen muss.
Die Klima-Hütchenspieler haben ausgespielt
Nach und nach hat sich auch für vom Trommelfeuer der Panikmacher verängstigte Menschen die Erkenntnis herausgeschält, dass die vorgeblichen Klimaretter eine ganz andere Agenda verfolgten, dass in Wahrheit eine antiwestliche, antidemokratische, ökosozialistische Bewegung den Klimawandel instrumentalisierte, um die eigenen Vorstellungen von einer linksgrünen Zukunft und einer „transformierten“ Gesellschaft umzusetzen. Sie erfand Flugscham, Autoscham und Fleischscham, um die Menschen in ihrem Sinne zu indoktrinieren, und sie demonstrierte durch barbarische Angriffe auf unsere Kulturgüter, wie sehr sie die Zivilisation hasst, die sie zu zerstören trachtet. Für Gruppen wie die Letzte Generation, Ende Gelände oder Extinction Rebellion ist das Klima, wie auch für Ideologen wie Robert Habeck, nur Mittel zum Zweck.
Sich die eigene Verarmung von ökosozialistischen Ideologen verordnen zu lassen, 200 Milliarden Euro Steuergelder für eine gescheiterte Energiewende verbrennen zu sehen und für ihre Art zu leben noch „Klimakiller“ geschimpft zu werden, darauf haben immer weniger Menschen Lust. Was ihnen Sorgen macht, sind Massenmigration, Inflation, Kriminalität, Wohnungsnot und Deindustrialisierung, nicht das Klima in hundert Jahren, wie es einige Modellierer am Computer errechnen, die nicht einmal sagen können, ob in den nächsten Jahren die Gletscher zu- oder abnehmen werden. Klimaschutz mag weiter ein wichtiges Thema sein, nur dass man diesen eben mit innovativen Technologien ins Werk setzt und nicht mit dem Verbot von Verbrennermotoren, Inlandsflügen oder Plastikstrohhalmen.
Die Klima-Hütchenspieler haben ausgespielt, mögen sie sich jetzt auch zu Zehntausenden in Baku treffen und elf Tage später eine gemeinsame Erklärung verabschieden. Die EU hat sich verpflichtet, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Sie wird es nicht schaffen, aber sicher „weiter am Ziel festhalten“, wie Bundesbauministerin Klara Geywitz am Neubauziel von 400.000 Wohnungen, wenn gerade mal die Hälfte errichtet wird.
Greta kämpft jetzt für die Hamas und Luisa gegen Trump
Isch over. Die Protagonisten von Fridays or Future haben sich längst andere Betätigungsfelder erschlossen. Greta Thunberg etwa reiste gar nicht erst nach Baku, sie lässt sich jetzt lieber mit Pali-Feudel auf antisemitischen Demonstrationen blicken und verklärt den Terror der Hamas zum „legitimen Widerstand“. Luisa Neubauer flog zuletzt nach Amerika, wo sie vergeblich versuchte, mit Hausbesuchen den Wahlsieg von Donald Trump zu verhindern.
Politisch ist mit dem Klima-Thema kein Blumentopf zu gewinnen. Laut ARD-DeutschlandTrend spielt es nur noch für 14 Prozent der Bürger eine Rolle bei der Wahlentscheidung. Drei Viertel der Befragten waren noch nie auf einer Klimademo und haben auch nicht vor, jemals an einer teilzunehmen. Und die Jugend läuft nicht Greta Thunberg hinterher, wie man uns lange weismachen wollte, sondern wählt in Scharen die AfD.
Angst ist kein guter Ratgeber, und die künstlich vom polit-medialen Establishment jahrelang geschürte Klimaangst schon gar nicht. Die Weltuntergangspropheten werden nicht mehr ernst genommen. Es gibt sie noch, die guten Nachrichten.
Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partner-Portal NIUS erschienen.
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