Mörderische Kämpfe um Bakhmut: Die Bilder, die im Westen kaum jemand zeigt
Verwundete Soldaten, hektisch arbeitende Sanitäter, Notoperationen, versteinerte Gesichter: Diese Bilder zeigt aktuell kaum ein Medium in Westeuropa – die ukrainische Armee steht in der mörderischen Schlacht um Bakhmut im Donbass unter massivem Druck.
Während manche Mainstream-Medien davon schreiben, dass “die Kämpfe aufgrund der kalten Temperaturen einschlafen”, zeigen die aktuellen Bilder von der Front im Osten der Ukraine eine komplett andere Situation: Fotografen und Reporter vor Ort berichten von “extrem harten Kämpfen”, von schrecklichen Artillerie-Duellen und von vielen Verlusten der ukrainischen Armee. Bis zu 250 Soldaten der ukrainischen Streitkräfte sollen angeblich pro Tag ausfallen, vermutlich sind die Verlustzahlen der russischen Armee ähnlich hoch.
Fotografen der bekannten internationalen Bild-Agentur Getty Images konnten nun eine Fotoserie aus den Lazaretten der ukrainischen Armee nach Westeuropa liefern. Es sind emotionalisierende Bilder der dort erlebten Realität, die von der ukrainischen Regierung in Kiew eigentlich fast nie freigegeben werden: Die Fotos zeigen Sanitäter und Feld-Mediziner, die Verwundete versorgen. Und in den Bildern der Serie aus der extrem brutal umkämpften Stadt Bakhmut sind auch die Gesichter der abgekämpften, erschöpften Männer zu sehen.
Artillerieduelle und Abnützungsschlachten wie im I. Weltkrieg
Seit Wochen tobt in Bakhmut bereits ein grausamer Stellungskrieg, Militärexperten vergleichen die Situation dort mit den Abnützungs-Schlachten des I. Weltkriegs: Die russische Armeeführung dürfte in der einst 71.000 Einwohner zählenden Stadt ihre Strategie der Material-Schlachten den ukrainischen Streitkräften aufgezwungen haben, die nun verzweifelt versuchen, die Ruinen dieser strategisch wichtigen Stadt zu halten.
Bakhmut hieß bis 2016 Artemivsk, davor von 1943 bis 1992 auf Russisch Artymovsk und war 1920 bis 1925 Ziel serbischer Emigranten, die aus dem zerfallenden Österreich auswanderten.
Im II. Weltkrieg verübte die deutsche Einsatzgruppe C in Bakhmut eines der schrecklichsten Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung: 1942 schossen die SS-Einheiten in eine Menge von 3000 jüdischen Bürgern, trieben die Überlebenden in einen Stollen und mauerten diesen dann zu – die Opfer starben qualvoll.
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