"Moralische Pflicht": Klitschko fordert geflüchtete Ukrainer zur Heimkehr auf
Zwei Jahre lang tobt der Krieg in der Ukraine – seit zwei Jahren ist das von Russland überfallene Land auf Waffenlieferungen des Westens angewiesen. NATO-Bodentruppen, wie vom französischen Präsidenten Macron in Aussicht gestellt, brauche das Land aber nicht. Das sagt Wladimir Klitschko in der Talk-Sendung Maischberger.
Klitschko spricht in der ARD von einem Genozid am ukrainischen Volk. Dass der deutsche Kanzler sich wehrt, Taurus-Marschflugkörper zu schicken, sei „sehr enttäuschend“. Schließlich würde die Ukraine vor allem Waffen dringend benötigen. “Um uns zu wehren brauchen wir Munition und Waffen. In einem Krieg wird nicht mit Fäusten gekämpft wie in meiner ehemaligen Karriere, sondern mit Waffen. Und diese Waffen- und Munitionslieferungen gibt es nicht. Wenn wir das nicht bekommen – wer weiß, was in einem Jahr passiert. Werde ich wieder in dieser Sendung sitzen können? Reden wir von der Ukraine in der Vergangenheit? Auch das ist möglich”, so der ehemalige Box-Weltmeister.
"Wäre gut, wenn die zurückkommen"
Vor kurzen habe der Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitaly die Front besucht. Er erinnert sich: “Stellen Sie sich vor, unter diesen enormen Umständen an der Front zu sein, und das ununterbrochen seit zwei Jahren. Ich habe diese Soldaten getroffen. Psychisch und physisch ist das unglaublich. Die müssen ausgetauscht werden.” Nicht aber durch NATO-Truppen, sondern durch wehrfähige Ukrainer, die ins Ausland geflüchtet sind. “Es wäre gut, wenn die zurückkommen ins Land und uns unterstützen. Das ist eine moralische Pflicht. Aber selbst, wenn sie das nicht tun: Noch schaffen wir alles allein in der Ukraine, wenn wir die entsprechenden Waffen bekommen.”
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