JD Vance lässt aufhorchen: Moskau zeigt sich „flexibel“, erklärte er gegenüber NBC. „Ich denke, die Russen haben Präsident Trump zum ersten Mal in dreieinhalb Jahren dieses Konflikts erhebliche Zugeständnisse gemacht“, unterstrich der US-Vize in „Meet the Press“. Er nannte drei Punkte: Kein Marionetten-Regime in Kiew, Sicherheitsgarantien für die Ukraine, territoriale Integrität nach dem Krieg.

Vance hielt fest: „Sie waren tatsächlich bereit, bei einigen ihrer Kernthemen flexibel zu sein. Sie haben darüber gesprochen, was nötig wäre, um den Krieg zu beenden. Natürlich sind sie noch nicht so weit – sonst wäre der Krieg vorbei. Aber wir engagieren uns in diesem diplomatischen Prozess in gutem Glauben.“

Druck und Diplomatie: „Der Präsident hat viele Karten“

Vance stellt klar: „Nein, Sanktionen sind nicht vom Tisch. Aber wir werden das von Fall zu Fall entscheiden – es geht darum, den richtigen Hebel zu finden, um die Russen an den Verhandlungstisch zu bringen.“ Und weiter: „Der Präsident der Vereinigten Staaten hat viele Karten in der Hand, um Druck auszuüben und diesen Konflikt zu einem Ende zu bringen – und genau das werden wir tun.“

Trump mit US-Außenminister Marco Rubio (im Hintergrund): „Der Präsident hat viele Karten in der Hand“APA/AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS

Rote Linie: keine US-Soldaten in der Ukraine

Eines steht für Washington aber fest: „Der Präsident war sehr klar: Es wird keine Stiefel am Boden in der Ukraine geben“, sagte Vance unmissverständlich. „Aber wir werden weiterhin eine aktive Rolle spielen, damit die Ukrainer die Sicherheitsgarantien und das Vertrauen haben, die sie brauchen, um den Krieg auf ihrer Seite zu beenden.“

„Stoppt das Töten“ – klarer Appell

Vance über die aktuellen Angriffe Russlands: „Ich mag es nicht. Aber das ist Krieg – und genau deshalb wollen wir das Töten stoppen. Was mich wütend macht, ist die Fortsetzung dieses Krieges.“

Gleichzeitig zeigt er Realismus: „Manchmal spüren wir große Fortschritte mit den Russen – und manchmal, wie der Präsident sagte, war er sehr frustriert.“

Moskau signalisiert Gesprächsbereitschaft

Russlands Außenminister Sergej Lawrow erklärte: Putin sei zu einem Treffen mit Selenskyj bereit, sobald eine Agenda steht. Zudem: „Wir respektieren Präsident Trump … Wir wollen Frieden in der Ukraine. Er will Frieden in der Ukraine.“

Russlands Außenminister Lawrow: „Wollen Frieden“. GETTYIMAGES/AFP/DIMITAR DILKOFF

NATO-Sicherheitsnetz im Aufbau

Auch westliche Rückendeckung entsteht: NATO-Generalsekretär Mark Rutte skizzierte in Kiew eine Zwei-Schichten-Absicherung: eine starke ukrainische Armee auf Dauer, Sicherheitsgarantien durch Europa und die USA nach einem Abkommen oder einer langfristigen Waffenruhe.

Trump setzt auf ein Zeitfenster: „Wir werden in zwei Wochen wissen, in welche Richtung es geht.“ Bis dahin fährt Washington zweigleisig: wirtschaftlicher Druck plus Sicherheitsarchitektur für die Ukraine.