Israel darf beim 70. Eurovision Song Contest von Wien teilnehmen. Und damit muss der Jubiläumsbewerb im Mai 2026 ohne langjährige ESC-Kernländer wie Spanien, Irland und die Niederlande auskommen. Das ist das Ergebnis der Generalversammlung der European Broadcasting Union (EBU) in Genf. Nachdem dort am Donnerstag von den Mitgliedssendern ein Maßnahmenpaket angenommen wurde, das in letzter Konsequenz Israel die Teilnahme ermöglicht, sagten umgehend andere Länder für Wien ab.

So wurde bei dem Treffen am EBU-Hauptsitz von Genf ein bereits im Vorfeld kommuniziertes Paket an Regeländerungen angenommen, mit dem die Unparteilichkeit des Bewerbs gesichert werden soll – und zugleich die Teilnahme aller EBU-Mitglieder, die dies wünschen. Damit ist der Weg frei für Israel.

Laut der Neuregelung haben die Stimmen des Publikums nun weniger Gewicht, die Rolle der Jury in den beiden Halbfinals und dem Finale wurde gestärkt.

Niederlande, Spanien, Slowenien und Irland ziehen zurück

Allerdings kündigten umgehend die langjährigen ESC-Nationen Niederlande, Irland, Slowenien und Spanien – einer der Big Five genannten Hauptzahler des Bewerbs – an, 2026 als Folge der Abstimmung nicht nach Wien zu kommen und den ESC zu boykottieren. Eine Teilnahme Irlands “bleibe unverantwortlich angesichts der entsetzlichen Verluste an Menschenleben in Gaza und der humanitären Krise”, so der Sender RTE. Auch die spanischen Kollegen von RTVE kündigten ihr Fernbleiben an.

Endgültige Teilnehmerliste vor Weihnachten

Die endgültige Liste aller Teilnehmerländer will die EBU nun noch vor Weihnachten vorlegen. Erst dann ist wirklich klar, wer konkret beim 70. Eurovision Song Contest in Wien mit von der Partie ist. Die beiden Halbfinals gehen am 12. und 14. Mai sowie das große Finale am 16. Mai in der Wiener Stadthalle über die Bühne. ORF-Generaldirektor hatte sich im Vorfeld zuversichtlich gezeigt, dass man bei der Zahl der beteiligten Länder einen Rekordwert erzielen könne.