Nach Anschlag in Sydney: Premier gesteht Versäumnisse im Kampf gegen Antisemitismus
Vier Tage nach dem verheerenden Anschlag auf ein jüdisches Fest in Sydney hat Australiens Premierminister Anthony Albanese Fehler und Versäumnisse im Kampf gegen Antisemitismus eingeräumt. Vor dem Parlament in Canberra sagte er: „Jeder in dieser Position würde bedauern, nicht mehr getan zu haben.“ Jetzt müsse man nach vorne blicken und handeln.
Albanese kündigte laut Presse schärfere Gesetze an, vor allem gegen Hassprediger und gegen Hetze verschiedenster Art. Auch beim Aufenthaltsrecht will die Regierung dem Premier zufolge einen strengeren Kurs einschlagen: Man werde härter gegen jene vorgehen, die „Hass und Spaltung“ verbreiten.
Premier Albanese in der Kritik
Der Regierungschef steht seit dem Anschlag massiv unter Druck. Innerhalb der jüdischen Gemeinde, aus der Opposition und auch aus dem Ausland gab es teils heftige Kritik. Der zentrale Vorwurf: Albanese habe angesichts eines zunehmenden Antisemitismus im Land nicht genug getan, um Juden zu schützen.
Australien erkannte Palästina als Staat an
Besonders scharf fiel die Kritik aus Israel aus. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu beschuldigte Albanese, mit seiner Nahostpolitik „Öl ins antisemitische Feuer“ gegossen zu haben. Hintergrund: Australien erkannte im September Palästina formell als Staat an.
Beim Anschlag am Sonntag eröffneten zwei Attentäter während des jüdischen Lichterfests Chanukka am Bondi Beach das Feuer auf eine Menschenmenge. 15 Menschen wurden getötet, Dutzende verletzt. Die Opfer sind größtenteils jüdischen Glaubens.
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