Nach Drohungen von China: USA ziehen Flugzeugträger vor Taiwan zurück
Die Drohungen aus Peking waren unmissverständlich: Nach dem Taiwan-Besuch von US-Politikerin Nancy Pelosi sollen die USA dafür “den Preis zahlen”: Auch in Washington hat man das gehört – der in der Region stationierte Flugzeugträger USS Ronald Reagan der US-Marine hat sich zurückgezogen.
Chinas Streitkräfte haben in unmittelbarer Nähe zu Taiwan eine Zone für Militärübungen eingerichtet. Das bestätigte ein Militärsprecher Chinas gegenüber der “South China Morning Post”.
Noch am Donnerstag versicherten die USA, die Flugzeugträgergruppe sei vom Pentagon angewiesen worden, “in dem Gebiet zu bleiben, um die Situation zu beobachten”. Nun habe Peking aber erstmals östlich von Taiwan eine neue Schiesszone festgelegt. Daraufhin habe sich die USS Ronald Reagan um einige hundert Kilometer zurückgezogen.
With China initiating military exercises in areas around Taiwan today, we call on Beijing to act with reason & exercise restraint. Taiwan will not escalate conflict, but we will resolutely defend our sovereignty, our security & our democracy.https://t.co/CXNli5bTWG
— 蔡英文 Tsai Ing-wen (@iingwen) August 4, 2022
Japan und die USA wollen eng zusammenarbeiten
aiwans Präsidentin Tsai Ing-wen hat die chinesischen Manöver um die Inselrepublik “unverantwortlich” genannt. In einer Videoansprache am späten Donnerstagabend forderte die Präsidentin die chinesische Führung nachdrücklich zur Vernunft und Zurückhaltung auf. Taiwan werde die Spannungen nicht eskalieren, sondern wolle den Status quo bewahren. Japan und die USA betonten ihren Willen zur engen Zusammenarbeit und die Bedeutung von Frieden und Stabilität in der Taiwanstraße.
Die taiwanesische Regierung arbeite daran, den Betrieb der taiwanischen Häfen und Flughäfen reibungslos zu gestalten und die Finanzmärkte zu stabilisieren, so Tsai Ing-wen in ihrer Ansprache. Die Präsidentin dankte der G7-Gruppe der sieben führenden Industrienationen zusammen mit der Europäischen Union für deren Unterstützung. Die G7 hatte ihre Sorge geäußert und betont, es gebe keinen Grund dafür, einen Besuch als Vorwand “für aggressive militärische Aktivitäten” zu benutzen. In Peking wurden Botschafter der EU-Länder und der EU-Vertreter ins Außenministerium zitiert, wo ihnen ein formeller Protest gegen die G7-Erklärung übergeben wurde. China hatte die Manöver am Dienstag als Reaktion auf die Visite der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan gestartet. Es war die ranghöchste Visite aus den USA seit einem Vierteljahrhundert.
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