Nach Manipulationsskandal: BBC entschuldigt sich bei Trump
Die BBC hat sich offiziell bei US-Präsident Donald Trump entschuldigt – und gleichzeitig geäußert, dass eine von ihm angedrohte Verleumdungsklage aus Sicht des Senders keine Grundlage hätte.
Hintergrund ist eine umstrittene BBC-Dokumentation, die Trumps Rede vom 6. Januar 2021 so geschnitten hatte, dass für Zuseher der Eindruck entstand, er habe seine Anhänger direkt zum Sturm auf das Kapitol aufgerufen.
Eine Woche vor der US-Wahl am 5. November 2024 strahlte die BBC die Dokumentation „Trump: Eine zweite Chance?“ in der traditionsreichen Sendung „Panorama“ aus. Darin wurden Ausschnitte aus Trumps Rede vom 6. Januar 2021 montiert – und diese Montage führte zu einem politischen Pulverfass.
Trump-Montage war "verleumderisch"
Laut BBC entstand durch die Bearbeitung die Wahrnehmung, Trump habe gezielt seine Anhänger auf den US-Kongress gehetzt. Genau das aber war nicht der Fall. Der Vorwurf aus dem Trump-Lager: „Verleumderisch“ und „böswillig“.
Trumps Anwaltsteam machte schnell klar, dass eine Klage vorbereitet werden könnte. Die BBC reagierte am Donnerstagabend mit einer Stellungnahme: Man entschuldige sich für den falschen Eindruck, halte aber fest, dass eine Klage „unbegründet“ wäre. Auch BBC-Präsident Samir Shah wandte sich im Zuge dessen an die Öffentlichkeit.
Interne Konsequenzen bei BBC
Der Skandal ließ auch die britische Politik nicht untätig zusehen. Premierminister Keir Starmer verwies auf die journalistischen Grundsätze des Landes – und mahnte gleichzeitig die BBC.
Er forderte den Sender auf, sich an „höchste“ Standards zu halten und betonte: „Wo Fehler gemacht wurden, müssen sie ihr Haus in Ordnung bringen.“
Die internen Konsequenzen ließen nicht lange auf sich warten. BBC-Generaldirektor Tim Davie und Nachrichtenchefin Deborah Turness traten nach wachsender Kritik zurück.
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