Nach Prügel-Attacke auf SPD-Politiker: 5000 Menschen bei Demos gegen Gewalt
Nach dem brutalen Angriff auf den deutschen SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke in Dresden (eXXpress berichtete) haben sich in der sächsischen Metropole sowie in Berlin tausende Menschen zu Solidaritätskundgebungen gegen rechte Gewalt versammelt. Vor dem Brandenburger Tor in Berlin fand Sonntagabend eine Kundgebung unter dem Motto “Haltung zeigen gegen Hass und Gewalt: Unsere Demokratie lässt sich nicht einschüchtern!” statt.
Daran nahmen mindestens 2000 Menschen teil, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Eine Sprecherin der Berliner Polizei sprach von einer Teilnehmerzahl im “unteren vierstelligen Bereich”. Zu den Teilnehmern gehörten Politiker wie SPD-Chef Lars Klingbeil, der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Grünen-Chefin Ricarda Lang.
Klingbeil machte die AfD mitverantwortlich für das Klima der Gewalt. AfD-Politiker wie der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke und die Bundespartei-Chefin Alice Weidel hätten zwar “nicht direkt zugeschlagen”, sagte er vor den Demonstrierenden. “Aber ich sage euch, die haben das gesellschaftliche Klima in diesem Land mitproduziert, dass andere Menschen dazu bringt, auf Ehrenamtliche, auf Aktivisten, auf Politiker und Politiker einzuschlagen.“
In Dresden versammelten sich nach einem Aufruf von Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen etwa 3000 Demonstrierende im Stadtzentrum, wie ein Polizeisprecher sagte. Auf der Rednerliste standen unter anderem Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU), SPD-Chefin Saskia Esken und Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne).
Der SPD-Politiker Ecke war am Freitag beim Aufhängen von Wahlplakaten in Dresden von vier Tätern angegriffen und dabei nach Parteiangaben so schwer verletzt worden, dass er operiert werden musste. Die Attacke sorgte parteiübergreifend für Bestürzung. Die Ermittlungen übernahm der polizeiliche Staatsschutz.
Das sächsische Landeskriminalamt (LKA) teilte am Sonntag mit, dass sich ein 17-jähriger Jufendlicher als einer der Täter gemeldet habe. Der Teenager war zuvor nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Die sächsische Polizei erklärte am Sonntagabend im Onlinedienst X, dass sich der Schüler bisher “nicht zum Tatmotiv geäußert habe”. Die Suche nach den übrigen Tätern wurde fortgesetzt.
Kommentare