Es sei sogar ein “Putsch” gegen Noch-Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) angezettelt worden, berichtet der “Standard”. Drexler werde in der Partei die Schuld für das Wahldesaster in die Schuhe geschoben.

Laut “Standard” soll der “Rädelsführer” des Putschversuchs aus dem eigenen Regierungsteam gekommen sein. Schließlich sei man übereingekommen, dass Drexler noch die Gespräche mit der FPÖ führt und dann abtritt. Offen gegen Drexler Stellung bezogen habe Wirtschaftskammerchef Josef Herk. Dieser sagte gegenüber dem “Standard”: “Ein Fußballtrainer, der nicht erfolgreich ist, wird hinterfragt. Ein Parteiobmann, der nicht erfolgreich ist, genauso. Es gibt keine Tabus.”

Ex-SPÖ-Bundeskanzler Franz Vranitzky (87; 1986-1997)IMAGO/Viennareport

Ausgerechnet Ex-Bundeskanzler Vranitzky für "neuen Weg" einer FPÖ-SPÖ-Koalition

Unterdessen deuten die Zeichen darauf hin, dass es in der Steiermark künftig eine Koalition zwischen dem überlegenen Wahlsieger FPÖ (34,8 Prozent) und der drittplatzierten SPÖ (21,4 Prozent) geben wird.

Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky, auf den die sogenannte Vranitzky-Doktrin zurückgeht, sprich keine Koalition mit der FPÖ (damals noch unter Jörg Haider), sagte gegenüber dem “Standard”: Es sei kein Tabubruch, sondern auch “ein Stück neuen Weges, wenn die Parteifreunde in den Ländern ein Regierungsbündnis schmieden im Sinne einer gewissen Autonomie”.

Zum Thema “Vranitzky-Doktrin” sagte der Ex-Kanzler, er habe “den Ausdruck Vranitzky-Doktrin weder erfunden noch gebraucht. Der wurde mir angeschrieben. Vieles von damals, 1986, ist heute nicht mehr anwendbar. Die politischen Voraussetzungen waren völlig andere”.