Karim El-Gawhary war über viele Jahre hinweg ein zentrales Gesicht der ORF-Auslandsberichterstattung. Der deutsch-ägyptische Journalist arbeitete knapp 35 Jahre für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Seit 2004 leitete er das ORF-Büro in Kairo. Von dort aus berichtete er regelmäßig über Entwicklungen in der Region Naher Osten. Mit seiner markanten Stimme war El-Gawhary für viele Zuseher eng mit der Berichterstattung aus dieser Krisenregion verbunden.

Kritik an Berichten und Wortwahl

In den vergangenen Jahren war El-Gawhary innerhalb des ORF jedoch nicht mehr unumstritten. Laut der Kronen Zeitung gab es wiederholt Kritik an seiner Berichterstattung über die Situation im Gazastreifen, der eine Schlagseite vorgeworfen wurde.

Zusätzlich sorgten Äußerungen in sozialen Medien für Diskussionen. El-Gawhary soll dort Israelis als „Besatzer“ und Palästinenser als „Besetzte“ bezeichnet haben. Auch diese Wortwahl wurde kritisch beurteilt.

Vertrag wird nicht verlängert

Der mit Ende Juni 2026 auslaufende Vertrag des 63-Jährigen wird nicht verlängert. Damit endet seine Tätigkeit für den ORF nach mehr als drei Jahrzehnten.

Der Abschied von El-Gawhary reiht sich in mehrere bekannte Abgänge und Wechsel innerhalb des Senders ein.

Änderungen bei der Nahost-Berichterstattung

Mit dem Abgang des langjährigen Korrespondenten sind auch organisatorische Änderungen verbunden. Der Standort Kairo soll aufgelöst werden. Die Nahost-Berichterstattung des ORF soll künftig von einem neuen Büro aus erfolgen, das in Israel angesiedelt werden soll.

Als Nachfolger ist ein jüngerer Journalist aus den eigenen ORF-Reihen vorgesehen.

Weitere bekannte Abgänge

Neben El-Gawhary kam es zuletzt zu weiteren Veränderungen im ORF. Ukraine-Kriegsreporter Christian Wehrschütz wird künftig von Cornelia Primosch ersetzt.

Auch andere bekannte Namen werden genannt: Robert Kratky, der an einem Burnout kratzte, sowie Wettermoderatorin Christa Kummer, für die heuer ebenfalls Schluss war.